Homophobe Gewalt nach Lesbisch-Schwulem Stadtfest in Berlin
Am Wochenende wurde in Berlin-Schöneberg das Lesbisch-Schwule Stadtfest gefeiert. Zehntausende besuchten von Samstagvormittag bis Sonntagabend den Kiez um den Nollendorfplatz und die Motzstraße. Das Fest, das sich für Gleichberechtigung und Offenheit gegenüber queeren Menschen einsetzt, feierte dieses Jahr 25. Jubiläum.
Was die Offenheit angeht, ist aber immer noch viel zu tun: Am Sonntagabend wurde ein homosexuelles Paar in Neukölln von Jugendlichen homophob beleidigt und angegriffen. Den Angaben der beiden Männern zufolge trafen sie kurz nach 19 Uhr in der Leinestraße auf eine fünfköpfige Jugendgruppe, von der sie homophob beleidigt worden seien. Auf die Frage, was das Problem sei, hätten zwei Jugendliche den älteren der beiden geschlagen. Zeugen eines nahegelegenen Imbisses gelang es, die Täter zunächst in die Flucht zu schlagen. Wenige Zeit später traf das Paar aber erneut auf die Gruppe. Wiederum schlugen dieselben zwei Jugendlichen auf den 42-Jährigen ein, bevor sie in Richtung Tempelhofer Flugfeld endgültig flüchteten. Glücklicherweise erlitt der Mann nur leichte Verletzungen, die er gegebenenfalls ärztlich behandeln lassen wird. Sein 32-jähriger Partner blieb unverletzt. Der Polizeiliche Staatsschutz beim Landeskriminalamt ermittelt.
Homophobe Gewalt nimmt zu
In den vergangenen zwei Jahren gab es in Berlin einen massiven Anstieg von Gewalt gegen sexuelle Minderheiten. Die meisten Angriffe geschehen der Beratungsstelle für Opfer rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt ReachOut zufolge vor allem in den Bezirken Kreuzberg, Neukölln, Mitte und Tiergarten. Aber auch in Schöneberg häufen sich die Fälle antischwuler Gewalt.
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