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Entsetzen über «Anti-Homo-Haus» in Niederösterreich

Man will nichts mit «AIDS oder Syphilis zu tun haben»

Foto: Screenshot

Ein Beherbergungsbetrieb in Aggsbach Markt will keine homosexuellen Gäste aufnehmen. Die Begründung sorgt für Entsetzen.

Man wolle mit «Homosexualität, Pädophilie und Gender-Ideologie nichts zu tun haben», erklärt der Wirt auf seiner Homepage. In dem einstigen Marienwallfahrtsort leben 387 Menschen.

Der LGBTIQ-Sprecher der SPÖ, Mario Lindner, sprach via Twitter von einer «Schande und forderte einmal mehr einen gesetzlichen Diskriminierungsschutz (MANNSCHAFT berichtete). «Seit mehr als 10 Jahren blockiert die #oevp in unserem Land den gesetzlichen Diskriminierungsschutz, der genau dieses ‚Anti-Homo-Haus‘ verbieten würde. Es ist endlich Zeit zu handeln: Her mit dem Diskriminierungsschutz – damit niemand in Österreich mit Hass Werbung machen darf!»

Das ist eine Schande 😡 Eine Herberge in Niederösterreich wirbt offen als „Anti-Homo-Haus“, vergleicht Homosexualität mit HIV und beschimpft LGBTIQ-Personen als krank … und das ist in Österreich sogar legal!
1/2 pic.twitter.com/Fcj3w9uPft

— Mario Lindner (@MarioLindner82) February 9, 2022

Die für NÖ zuständige AIDS-Hilfe bietet dem Betreiber Information zum Thema sexuelle Gesundheit an, Vorurteile abzubauen.


«Als für Niederösterreich zuständige AIDS-Hilfe sind wir entsetzt über den Beherbergungsbetrieb in Aggsbach Markt, der keine homosexuellen Gäste aufnimmt und diese auch diskriminierenderweise mit sexuell übertragbaren Infektionen in Verbindung bringt. Als AIDS-Hilfe Wien bieten wir dem Betreiber der Unterkunft gerne breite Information zum Thema sexuelle Gesundheit an – denn augenscheinlich fehlt es da bei ihm massiv an Wissen», so Andrea Brunner, Geschäftsführerin der AIDS-Hilfe Wien.

Wenn er irrationale Ängste hat, können wir ihm diese mit guter Beratung nehmen.

Man arbeite am Abbau von überkommenen Vorurteilen und wollen Unwissenheit vorbeugen, daher könne man die Aussagen des Betreibers dieser Unterkunft so nicht stehen lassen. «Wenn er irrationale Ängste hat, können wir ihm diese mit guter Beratung nehmen. Wir können ihn aufklären wie HIV und STI übertragen werden – nämlich nicht im Alltagsleben, wie es in einem Hotel der Fall ist. Und wir können informieren, welche Bevölkerungsgruppen von STI und HIV betroffen sein können – nämlich alle Gruppen, egal welche sexuelle Orientierung die Menschen haben. Und wir informieren ihn auch gerne über Safer Sex Methoden», so Brunner weiter.

«Gerade in Hinblick auf den Zero Discrimination Day am 1. März, wollen wir noch einmal deutlich gegen Vorurteile und Unwissenheit auftreten. Und wir sind solidarisch mit der gesamten LGBTIQ-Community und sind aktiv gegen Diskriminierung», so Brunner.


Nachdem ein schwules Paar in einem Wiener Hotel verprügelt wurde, beklagt das Rechtskomitee Lambda (RKL) das Totalversagen der österreichischen Polizei und Justiz (MANNSCHAFT berichtete).


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