«Elska» enthüllt das Verborgene: Schwules Leben in Georgien
Das Fotografiemagazin enthält intime Porträts und ergreifende Geschichten aus Tiflis
Das queere Fotografiemagazin Elska setzt in seiner neusten Ausgabe die Männer aus Georgiens Hauptstadt ins Scheinwerferlicht.
Nach Ausgaben aus Lwiw und Istanbul geht es nun nach Tiflis: In der neuen Elska erhalten Leser*innen einen Einblick in das Leben von queeren Männern in Georgien. Auch in diesem Heft zeigen sich die Models mal nackt, mal gekleidet und erzählen in eigenen Worten (in englischer Sprache) aus ihrem Alltag.
Liam Campbell, Redakteur und Cheffotograf von Elska, erklärt: «Eine schwule Publikation über Tiflis mag auf den ersten Blick ungewöhnlich erscheinen, da diese Stadt vielen Menschen in der Welt weitgehend unbekannt ist. Dennoch war Tiflis schon immer eine der Städte, die ich für dieses Projekt ins Auge gefasst habe – eine meiner fünf Lieblingsstädte weltweit.»
Dennoch habe es etwas gedauert, bis die Fotoshootings für die 44. Ausgabe realisiert werden konnten. Als Grund nennt Liam die Herausforderungen, mit denen die LGBTIQ-Community in Georgien zu kämpfen habe.
«Trotz einer fortschrittlichen gesetzlichen Basis zum Schutz der LGBTIQ-Rechte verfolgt eine konservative und orthodoxe Gesellschaft in Georgien weiterhin andere Ziele, was das Leben für Schwule vor Ort schwierig macht», sagt Liam. «Trotzdem haben Queers vor Ort stetig an Sichtbarkeit und Stärke gewonnen. Wir möchten ihre Geschichten erzählen und ihre Existenz würdigen.»
Im Heft Elska Tbilisi und dem begleitenden Onlinemagazin Elska Ekstra Tbilisi stellt Liam fünfzehn Männer aus der Region vor. Er fotogafierte sie in den Strassen der Hauptstadt und in ihren eigenen Wohnungen, um ihren individuellen Stil, ihre Stimmung und ihre Persönlichkeit festzuhalten. Jeder von ihnen hat auch eine persönliche Geschichte verfasst, die tiefe Einblicke in ihr Leben gewährt.
Diese Geschichten decken eine Vielzahl von Themen ab, darunter die Gedanken von Omo zu seinem dreissigsten Geburtstag, Nikas Erinnerungen an den Beginn des russisch-georgischen Konflikts, Dmitriis Erfahrungen beim Umgehen des Wehrdienstes in Russland und sein Umzug in ein Land, das ihn nicht unbedingt willkommen heisst, Nikas Erlebnis in einem traditionellen Badehaus an einem Tag, an dem es zu einer Auseinandersetzung kam, sowie Iakobs Erfahrungen mit Mobbing in der Schulzeit und wie das Tanzen ihm half.
Die Ausgabe Elska Tbilisi umfasst 196 Seiten und ist in queeren Buchhandlungen und online erhältlich. Zusätzlich werden in Elska Ekstra Tbilisi vier weitere Männer und ihre Geschichten präsentiert, sowie Hunderte von Seiten mit Outtakes und ein Tagebuch über die Entstehung dieser einzigartigen georgischen Serie.
Impressionen aus der Tbilisi-Ausgabe (alle Bilder: Elska, Liam Campbell):
Alles war angerichtet für ein Happy End, wie es Amerikaner*innen lieben. Doch dann verletzt sich Megan Rapinoe Minuten nach dem Anpfiff im Finale der NWSL-Playoffs schwer und verabschiedet sich an Krücken (MANNSCHAFT berichtete).
Das könnte dich auch interessieren
Kultur
Fans feiern The Cure: Aber bald soll wirklich Schluss sein
Unter den Gästen in London war auch Boy George
Von Newsdesk/©DPA
Queerfeindlichkeit
«Machokultur»: Hohe Diskriminierung gegen Queers in Schweizer Armee
Eine neue Studie legt erschreckende Zahlen offen. LGBTIQ Dachverbände fordern deshalb einen «Kulturwandel».
Von Newsdesk Staff
News
Schweiz
Schwul
Vorurteile wegboxen: «Wir zeigen eine wehrhafte Queerness»
Fotograf Marc Martin und trans Darsteller Jona James zeigen ihre Ausstellung über Sport, Männlichkeitsbilder und Schwulsein in Berlin. Dabei wird vieles in ein neues Licht gerückt.
Von Carolin Paul
TIN
Kultur
Fotografie
LGBTIQ-Weltverband straft israelisches Mitglied ab
Die Entscheidung führt zu Protesten
Von Kriss Rudolph