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Eine Nacht mit … Clemens Schick

Mit diesen Streaming-Tipps wird es spät, aber bestimmt nicht langweilig

Clemens Schick
Schauspieler Clemens Schick an der 72. Berlinale (Bild: Gerald Matzka/dpa)

Vom Nebendarsteller im Bond-Film zum Protagonisten in mehreren Filmen und Serien. In diesen Produktionen spielte Clemens Schick mit.

Schon in den Neunzigerjahren begann Clemens Schick seine Laufbahn als Schauspieler, zunächst als Student in Ulm und dann in Berlin (unterbrochen von acht Monaten im Kloster), später mit Theaterengagements im gesamten deutschsprachigen Raum.


Clemens Schick: «Mein Vater wollte nicht, dass ich Schauspieler werde» Der 50-Jährige war zu Gast in einem Podcast


Ein kleiner Auftritt als Handlanger von Mads Mikkelsens Bond-Bösewicht in «Casino Royale» machte den Tübinger schliesslich berühmt und bescherte ihm auch eine Karriere in Film und Fernsehen. Schicks Bandbreite reicht von Nebenrollen in internationalen Produktionen wie «Point Break» oder «Collide» bis zur Hauptrolle in der ARD-Reihe «Der Barcelona-Krimi». Und es lassen sich unter seinen bisherigen Arbeiten auch genug Serien und Filme finden, um eine äusserst kurzweilige Nacht mit dem 50-jährigen zu verbringen. Selbst wenn die womöglich nicht ganz so heiss wird wie die Fotos, für die Schick einst vor der Kamera von Nan Goldin stand.


#Futuro Beach
Den Kinostart dieses Films des brasilianischen Regisseurs Karim Aïnouz nutzte Schick 2014 dazu, endlich über sein Schwulsein zu sprechen (MANNSCHAFT berichtete). Die Gelegenheit war deswegen passend, weil er hier eine seiner seltenen queeren Rollen spielt: einen Berliner Touristen, der in Fortaleza dem Rettungsschwimmer (Wagner Moura) näherkommt, der verglich versuchte, seinen Freund vor dem Ertrinken zu retten.

Nicht das packendste Drama, das man sich vorstellen kann, aber ohne Frage wunderschön anzusehen und von meditativer Melancholie durchzogen. Zu sehen: bei Realeyz, Sooner und weitere.

#4 Könige
Vier junge Menschen mit reichlich Konflikterfahrungen verbringen Weihnachten unter Aufsicht eines unkonventionellen Therapeuten in der Jugendpsychiatrie. Dass bei einer solchen Geschichte die Kids im Fokus stehen, ist keine Überraschung, und dieser Film von Theresa von Eltz kann sich damit brüsten, mit Paula Beer, Jella Haase und Jannis Niewöhner gleich mehrere Talente in den Anfangsphasen ihrer Karrieren vor der Kamera zu vereinen. Aber Schick als Dr. Wolff hält in diesem mit dem Deutschen Filmpreis in Bronze ausgezeichneten Drama die Teenager genauso wie den Film zusammen. Zu sehen bei: Prime Video, Sooner, Filmfriend und weitere.


#Andor
Zugegeben, Schicks Rolle als Gefängnisinsasse in «Andor» ist eher klein, und er ist überhaupt nur in drei der 12 Episoden zu sehen. Trotzdem muss die Serie an dieser Stelle unbedingt empfohlen sein, denn sie ist nicht nur seine spannendste internationale Grossproduktion seit dem 007-Auftritt, sondern auch die vielleicht beste Geschichte, die das «Star Wars»-Universum in den letzten Jahren hervorgebracht hat.

Die Geschichte über den von Diego Luna gespielten Rebellen-Kapitän und Spion Cassian Andor ist ein Prequel des Films «Rogue One» – und ein spannende, komplexer SciFi-Politthriller, der gerade Menschen begeistern dürfte, die mit Luke Skywalker und Co. wenig am Hut haben. Zu sehen bei: Disney+

#Das Boot
Bereits in die vierte Staffel geht in diesem Jahr die Serien-Adaption des gleichnamigen Kino-Klassikers, doch Clemens Schick ist (ähnlich wie Vicky Krieps als bisexuelle Übersetzerin) dann längst nicht mehr dabei. Wer ihn sehen will, muss die von Matthias Glasner und Rick Ostermann inszenierte Staffel 2 einschalten, die zu weiten Teilen vom gnadenlosen Duell zwischen seinem Korvettenkapitän Johannes von Reinhartz und seinem von Stefan Konarske gespielten Widersacher Wrangel lebt. Ach, und Krieps sowie Tom Wlaschiha als Kriminalrat Forster sind da auch noch mit von der Partie. Zu sehen bei: Sky & Wow und weitere.

#Kidnapping Stella
Einer der ersten deutschen Filme, die exklusiv bei Netflix zu sehen waren – und nebenbei ein Remake des britischen Entführungsthrillers «Spurlos – Die Entführung der Alice Creed». Der Plot ist schlicht: zwei Kriminelle (Schick und Max von der Groeben) kidnappen eine junge Frau (Jella Haase), um Lösegeld von ihrem Vater zu erpressen. Wie sich Dynamik und Machtverhältnisse in diesem ungleichen Trio immer wieder verändern und verschieben, wird als brutales, oft klaustrophobisches Kammerspiel erzählt. Allerdings ohne die schwule Beziehung der beiden Ex-Knackis, die aber schon im Original nur bedingt überzeugend war. Zu sehen bei: Netflix

Clemens Schick: «Ich liebe die Demokratie». Der Schauspieler ist im ersten deutschen Netflix-Film «Kidnapping Stella» neben Jella Haase und Max von der Groeben zu sehen. Wir trafen den Schauspieler beim Filmfest München (MANNSCHAFT+)


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