Gegen «linke Gender-Theorie» – Trump will Bildungsministerium abschaffen
Als er in Texas gegen Vielfalt hetzte, tobte die Menge
Derzeit hält Trump eine Rede nach der anderen. Zuletzt hiess es, er könnte bald seine Kandidatur für 2024 verkünden. Davon war in Texas nichts zu hören. Dafür schimpfte Trump wieder über alles und jeden. Beim Publikum kam sein Wettern gegen Gender-Themen besonders gut an.
Der ehemalige US-Präsident Donald Trump hat wegen des Streits um sexuelle Aufklärung an Schulen die Auflösung des Bildungsministeriums gefordert. «Wir sollten das Bildungsministerium abschaffen», sagte Trump am Samstag (Ortszeit) auf einer Konferenz Rechtskonservativer in Dallas im US-Bundesstaat Texas. Das Publikum brach daraufhin in Jubel aus. «Man kann die Bibel nicht lehren, aber man kann Kindern beibringen, dass Amerika böse ist und dass Männer schwanger werden können», wetterte Trump weiter. Er forderte strenge Verbote für die Vermittlung «unangemessener» Inhalte an Schulkinder.
In den USA ist aktuell von einem regelrechtem Kulturkrieg rund um Fragen der Geschlechtsidentität die Rede. Konservative versuchen, die Rechte der LGBTIQ-Gemeinschaft zu beschneiden. In etlichen Bundesstaaten haben die Republikaner diskriminierende Gesetze verabschiedet (MANNSCHAFT berichtete).
Dabei geraten bei den Konservativen auch immer wieder Schulen ins Visier – angeblich zu anzügliche oder politisch nicht ins Weltbild passende Bücher werden aus dem Unterricht verbannt. Ein Schulgesetz aus dem US-Bundesstaat Florida verbietet die Themen «sexuelle Orientierung oder Geschlechtsidentität» vom Kindergarten bis zur dritten Klasse und schränkt diese für ältere Schüler ein.
Erst vor einigen Woche hatte sich Trumps damalige Bildungsministerin ähnlich wie Trump geäussert. Das Bildungsministerium sollte nicht existieren, hatte Betsy Devos gesagt. Die milliardenschwere Unternehmerin aus Michigan hatte während ihrer Zeit in der Regierung vor allem daran gearbeitet, den Einfluss des Ministeriums soweit wie möglich zu reduzieren.
Die Welt ist zu gefährlich für Amerikas Streitkräfte, um politisch korrekt zu sein. Sie sehen, was mit China und Russland passiert.
Als Trump auf das Thema sexuelle Identität und Schule zu sprechen kam, tobte die Menge auf der Konferenz in Dallas besonders laut. «Kein Lehrer sollte unseren Kindern ohne elterliche Zustimmung etwas über Transgender beibringen dürfen», sagte Trump. Auch im Militär dürfe es keine «linke Gender-Theorie» geben, fügte er hinzu. «Die Welt ist zu gefährlich für Amerikas Streitkräfte, um politisch korrekt zu sein. Sie sehen, was mit China und Russland passiert.»
Trump sprach – wie bereits in der Vergangenheit – als Hauptredner bei der «Conservative Political Action Conference». Es ist eine Art Sammelbecken für Trump-Anhänger, die religiöse Rechte und Verschwörungstheoretiker. Trump wiederholte in seiner zweistündigen Rede vor rund 1000 Menschen Altbekanntes. Viel Applaus bekam er auch bei Themen wie Migration oder als er seine Lüge vom Wahlbetrug wiederholte. Erneut forderte er die Todesstrafe für Drogendealer.
Trump kokettierte erneut damit, bei den Präsidentschaftswahlen 2024 noch einmal anzutreten (MANNSCHAFT berichtete) – verkündete aber nicht seine Kandidatur. «Jetzt müssen wir es vielleicht wieder tun. Wir müssen es vielleicht wieder tun», sagte er. Diese Aussage macht Trump bei fast jeder Rede – und bekommt dafür viel Applaus. Konkreter wird er aber nicht. Bei einer anonymen Online-Umfrage bei der CPAC in Texas sprachen sich 69 Prozent der Befragten dafür aus, dass Trump noch einmal kandidieren sollte. Der Gouverneur von Florida, Ron DeSantis, lag mit 24 Prozent weit abgeschlagen auf dem zweiten Platz.
Das könnte dich auch interessieren
Fussball
«Besorgniserregend»– Kritik an Infantinos Trump-Reise
FIFA-Präsident Gianni Infantino glänzt vor dem Kongress seines Verbandes in Paraguay zunächst mit Abwesenheit. Lise Klaveness, lesbische Ex-Kickerin und Infantino-Kritikerin, reagiert verständnislos.
Von Newsdesk Staff
News
Lesbisch
Sport
International
Queerfeindlichkeit
LGBTIQ-Rechte in Europa unter Beschuss, nicht nur in Ungarn
Grossbritannien ist in der neuen Ausgabe der Rainbow Map von ILGA-Europe um sechs Plätze zurückgefallen – und liegt nun auf Rang 22.
Von Newsdesk Staff
News
Österreich
LGBTIQ-Rechte
Deutschland
Sport
Schluss mit Rente! Gus Kenworthy trainiert für Olympia
Er will es nochmal wissen: Gus Kenworthy trainiert für die Olympischen Spiele 2026. Der offen schwule Ski-Freestyler kehrt auf die Piste zurück!
Von Newsdesk Staff
News
Fokus
Deutschland
Auch in Bayern: Deutlich mehr Hasskriminalität gegen Queers
LGBTIQ sind auch in Bayern immer wieder Anfeindungen ausgesetzt. Strong, die Fachstelle gegen Diskriminierung und Gewalt, hat ihre Statistik für 2024 veröffentlicht: Die Zahlen sind erneut gestiegen.
Von Newsdesk Staff
Queerfeindlichkeit
News
TIN