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Diese Tourismus-Kampagne aus Linz begeistert das Netz

Das ist schräg: Bausünden, Fast-Food-Restaurants und ein lesbischer Kuss

Linz
Fotos: VisitLinz

Mit einer Imagekampagne der etwas anderen Art sorgte Linz im Sommer für Aufsehen – und für Ärger bei den Stadtchefs. Aber online ist der Clip noch immer und wurde mittlerweile über eine halbe Million mal angeklickt.

Das Video mit Aussagen wie «Linz ist grauslich», sei altmodisch und ein «bisschen rassistisch» hat es in sich. Es wurde nach dem ersten Tag auf Youtube bereits fast 90 000 Mal angeklickt. Bürgermeister Klaus Luger (SPÖ) und sein FPÖ-Stellvertreter Markus Hein sind jedenfalls höchst irritiert. Er habe das Video des Tourismusverbands vorab nicht gekannt und sei vor den Kopf gestossen, sagte Luger im Sommer den Oberösterreichischen Nachrichten». «Die Kampagne ist total misslungen.» Sein Stellvertreter forderte die Rücknahme des Videos.

Mittlerweile hat es eine halbe Million Klicks bei YouTube und begeistert weiter die User*innen. «Genialer, inspirierender Spot!» Ein anderer schreibt: «Als stolzes Stahlstadtkind muss ich ein Lob aussprechen. Lange nicht mehr so gelacht über meine Stadt.» Eine Userin namens Alina meint: «Die geilste Stadtwerbung die ich je gesehen habe. Ich muss nach Linz.»

«Wir sind bewusst neue Wege gegangen, wollen mit dieser neuen Ehrlichkeit vor allem neugierige Touristen, die abseits der Trampelpfade unterwegs sind und eine Stadt erleben wollen, wie sie ist, ansprechen», erklärte Tourismusdirektor Georg Steiner zur Zeitung.


Auf knapp drei Minuten kommt die mit 200 000 Einwohner*innen drittgrösste Stadt Österreichs zumindest vordergründig nicht sehr vorteilhaft weg. Statt schöner Seiten werden die Bausünden, statt schicker Restaurants die Fast-Food-Imbisse gezeigt. Auch ein lesbisches Paar darf sich in dem Clip küssen – und zeigt einem alten Grantler, der auf einer Regenbogenbank sitzt, synchron die Stinkefinger.

Zu sehen sei «das etwas andere Österreich» ohne Schnickschnack und Klischee, so die Texte im Video. Die Stadt ist seit Jahrzehnten von Industrie geprägt. Viele Kommentare im Internet fielen trotz oder gerade wegen des ungeschönten Blicks sehr positiv aus.

Eine Regenbogenbank steht übrigens auch in Innsbruck: Das gefällt dort nicht allen (MANNSCHAFT berichtete).



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