Denkmal für homosexuelle Nazi-Opfer beschädigt
Ausgerechnet am internationalen Holocaust-Gedenktag wurde das Denkmal mit schwarzer Farbe beschmiert
Das Denkmal für die im Nationalsozialismus verfolgten Homosexuellen steht seit über 10 Jahren im Berliner Tiergarten und ist immer wieder Zielscheibe von Vandalismus. Nun schlugen die Täter am internationalen Holocaust-Gedenktag zu.
Mitarbeiter eines Sicherheitsdienstes zeigten am Montagvormittag die Beschädigung eines Denkmals in Tiergarten an. Am Sonntagabend hatte ein Angestellter der Firma gegen 20.40 Uhr schwarze Farbe auf der Scheibe des Denkmals für die im Nationalsozialismus verfolgten Homosexuellen in der Ebertstrasse festgestellt. Die Ermittlungen zu dieser «gemeinschädlichen Sachbeschädigung» hat der Polizeiliche Staatsschutz des Landeskriminalamtes übernommen.
Das Denkmal wird immer wieder beschädigt. So hatten Unbekannte im Oktober in die Steinplatte vor dem Sichtfenster die Buchstaben «HIV» eingebrannt. Auch die beiden Gedenktafeln am Magnus-Hirschfeld-Ufer, die an die erste homosexuelle Emanzipationsbewegung erinnern, wurden schon beschädigt. Wegen der wiederholten Fälle von Vandalismus will sich der Lesben- und Schwulenverband Berlin-Brandenburg für eine Videoüberwachung von Gedenk- und Erinnerungsorten einsetzen.
«Weg mit euch Schwuchteln»: Der Holocaust-Gedenktag 2019
Das Denkmal steht seit 10 Jahren im Berliner Tiergarten und wurde bereits mehrmals unter grober Gewaltanwendung beschädigt. Schon drei Monate nach der Einweihung wurde das Sichtfenster erstmals eingeschlagen.
Bundestag beschloss Denkmal für verfolgte Homosexuelle Es wurde auf Beschluss des Deutschen Bundestages gebaut und am 27. Mai 2008 der Öffentlichkeit übergeben; das Denkmal war vom dänisch-norwegischen Künstler-Duo Michael Elmgreen und Ingar Dragset entworfen worden. Die Künstler griffen dabei die Formensprache des Holocaustdenkmals auf und ergänzten sie durch ein zusätzliches Element: In einer Fensteröffnung ist ein Film mit einer Kuss-Szene zu sehen, der in einer Dauerschleife läuft – es begann mit einem Männerkuss, der 2010 von zwei küssenden Frauen abgelöst wurde.
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