China spricht Zensur von LGBT-Inhalten im Internet aus
Letzten Freitag hat China neue Richtlinien zur Zensur von Bild- und Tonaufnahmen im Internet verabschiedet. LGBT-Inhalte fallen unter «abnormales Sexualverhalten» und sind ab sofort verboten.
Gemäss der Nachrichtenagentur Reuters hat die China Netcasting Services Association CNSA neue Richtlinien zur Zensur im Internet herausgegeben. Bild- und Tonaufnahmen, die im Internet verfügbar sind, dürfen kein «abnormales Sexualverhalten» verherrlichen. Ebenfalls zensiert werden «Obszönitäten», «gewaltsame und kriminelle Vergehen» sowie Inhalte, die einen «luxuriösen Lebensstil» propagieren. Nebst Homosexualität und anderen LGBT-Inhalten sollen auch die Prostitution und der Drogenkonsum aus dem chinesischen Internet verschwinden.
Nach einem Rüffel der Aufsichtsbehörden gab Weibo – das chinesische Pendant zu Twitter – bekannt, die neuen Richtlinien umzusetzen und eng mit den Staatsmedien zusammenzuarbeiten. Videos mit anstössigen Inhalten werde das soziale Netzwerk sofort entfernen. Ausländische Plattformen wie Facebook, Google, Twitter und YouTube sind für chinesische IP-Adressen gesperrt.
Klatsch- und Tratschseiten geschlossen Schon im letzten Monat liess die Regierung 60 Social-Media-Konten und Blogs schliessen, die sich dem neusten Klatsch und Tratsch über Chinas Prominenz verschrieben hatten. Gemäss Channel News Asia würden diese in den Augen der Regierung zu sehr dem «vulgären Geschmack der Öffentlichkeit» frönen.
Mindestens drei «Reivsoren» müssen alle Filme, Dokumentarfilme und Animationen prüfen, die rund um die Uhr ins Netz gestellt werden und sicherstellen, dass diese den «sozialistischen Grundgedanken» entsprechen. Geht es nach der Kommunistischen Partei Chinas, sollen Bild und Ton chinesische Werte propagieren und ihren Teil dazu beitragen, dass der «chinesische Traum der grossen Erneuerung der chinesischen Nation» realisiert werden kann.
Inhalte, die einem respektvollen Bild der Nation widersprechen, sich über politische Führungspersonen lustig machten oder negative und dekadente Lebensansichten zeigen, müssen bearbeitet oder sogar gänzlich blockiert werden. China tut sich schwer mit Homosexualität Es ist nicht das erste Mal, dass homosexuelle Inhalte der chinesischen Zensur zum Opfer fallen. «Brokeback Mountain» sorgte 2006 für Schlagzeilen, als die Romanze für chinesische Kinos zensiert wurde.
Im März 2016 mussten chinesische Streamingdienste auf Anweisungen der Zensur die erfolgreiche Webserie «Addicted» über zwei schwule Schüler entfernen, noch bevor die letzten drei Episoden ausgestrahlt werden konnten. Ein allgemeines Verbot von LGBT-Inhalten im chinesischen Fernsehen war die Folge.
Im März dieses Jahres wurde bekannt, dass der Kuss zwischen zwei männlichen Robotern im Film «Alien: Covenant» herausgeschnitten wurde.
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