Regenbogenfahne an Schule angezündet – Staatsschutz ermittelt

Die Fahne soll nun dauerhaft hängen

Foto: Freiherr-vom-Stein-Gymnasium in Bünde
Foto: Freiherr-vom-Stein-Gymnasium in Bünde

Am Wochenende hatten Unbekannte am Freiherr-vom-Stein-Gymnasium in Bünde nördlich von Bielefeld eine Regenbogenfahne angezündet. Nun ermittelt der Staatsschutz. Aber die Schule lässt sich nicht unterkriegen.

Nur wenige Tage hing die Regenbogenfahne an dem Gymnasium: Eine Gruppe von etwa 20 Schüler*innen hatte sie initiiert und vergangenen Mittwoch gehisst – als Botschaft für Vielfalt und für eine offene Gesellschaft. Zudem sollten in allen Kurs- und Klassenräumen Plakate zum Thema Pride Month aufgehangen werden.

Wer die Flagge anzündete, ist noch nicht bekannt. Die Täterin*innen sollen auch anonyme Bekennerschreiben an den Schulleiter per E-Mail geschickt haben. Auch ein Video soll dabeigewesen sein, das die brennende Flagge zeigt.

Diese Schreiben sind nun Teil der Ermittlungen des Staatsschutzes, weil es sich um eine politisch motivierte Tat handeln könnte, wie der WDR berichtet.

Wer die Homepage des Gymnasiums besucht, der kann dort eine Botschaft lesen, die offenbar von der Schulleitung stammt. «Wie alle bereits wissen, hat in der vergangenen Woche eine Schülergruppe unserer Schule ein Zeichen für Toleranz gesetzt und eine LGBTIQ Flagge im Rahmen des Pride Month an unserer Schule gehisst. Ich betone an dieser Stelle nochmals, dass die Schulleitung sehr klar hinter dieser Aktion steht und die Schülergruppe in jeglicher Hinsicht unterstützt.»

Das Verbrennen der Flagge ist ein Zeichen der Schwäche

Diese Flagge sei (vermutlich am Freitagnachmittag) am Fahnenmast hängend verbrannt worden. «Diese Aktion ist eine Straftat. Unsere Schule wird Anzeige bei der Polizei erstatten und den Staatsschutz informieren. Das FvSG ist eine weltoffene Schule. Bei uns haben Diskriminierung und Ausgrenzung einzelner – egal aus welchen Gründen – keinen Platz. Das Verbrennen der Flagge ist ein feiger Akt und ein Zeichen der Schwäche, weil der gesellschaftliche Dialog vermieden wird. Wir werden alles dafür tun, dass der / die Täter*innen ermittelt und zur Rechenschaft gezogen wird / werden.»

Eines sei bereits jetzt klar, heisst es in der Botschaft der Schule weiter: Der oder die Täter*innen haben genau das Gegenteil dessen erreicht, was sie wohl im Sinne hatte.

«Dieses Thema ist bereits in die breite Öffentlichkeit getragen und wird auch zukünftig einen noch deutlich höheren Stellenwert, nicht nur am FvSG, einnehmen. Die Flagge wird nun nicht mehr nur im Juni gehisst, sondern dauerhaft als klares Bekenntnis zu Toleranz an unserer Schule hängen. Ich bedanke mich im Namen der Schule, insbesondere im Namen der Schülergruppe, die das Projekt initiiert hat, für den überwältigenden Zuspruch und die ausnahmslos positive Resonanz für das Projekt der Schülergruppe, der bzw. die uns auf diesen Vorfall hin erreicht hat. Es tut gut, zu sehen, wie viel Solidarität wir erfahren, nicht nur von Institutionen und Personen in Bünde selbst, sondern auch weit darüber hinaus.»

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