Britischer Geheimdienst nutzte Grindr, um Putins Soldaten auszuspionieren
Der Geheimdienst in London gab die Daten vollständig an die Ukraine weiter
Der britische Geheimdienst soll die Vorbereitungen der russischen Ukraine-Invasion genaustens verfolgt haben, indem er Textnachrichten von russischen Soldaten in sozialen Medien verfolgte, inklusive Chatverläufe auf Grindr.
Über diese Form der Spionage in Kriegszeiten berichtet die britische Zeitung Daily Mail. Sie schreibt, UK-Geheimdienste hätten den Einmarsch in der Ukraine klar vorhersehen können, als sie auf den Nachrichtenaustausch auf der Seite VKontakte – bekannter unter der Abkürzung «VK» – zugriffen. Dabei handelt es sich um das russische Äquivalent zu Facebook.
Laut Daily Mail sollen etliche geheime Informationen auch auf Grindr geteilt worden sein. «Auch wenn Putin homosexuelle ‹Propaganda› im Jahr 2013 verboten hat, so wird die App dennoch diskret verwendet», heisst es in dem Artikel: «Auch innerhalb des Militärs.» (MANNSCHAFT hatte über Datenschutzprobleme bei Grindr berichtet.)
«Höchst ungewöhnlich» Die Geheimdienstquelle wird zitiert mit den Worten: «Diese Seiten sind eine Schatzgrube für unsere Spione, besonders die Dating-Apps – dort haben sich Soldaten und andere, die mit dieser Militäraktion zu tun haben, besonders unvorsichtig geäussert.» Dadurch habe der britische Geheimdienst schon vorab von der geplanten Invasion Kenntnis gehabt. Man habe von vielen Details gewusst und kannte sogar die Bewegungen der Blutversorgungstransporte für die russischen Truppen.
Laut der anonymen Daily Mail-Quelle sei der Menge – und Qualität – der Informationen, die anschliessend mit den Ukrainer*innen geteilt wurde, «höchst ungewöhnlich».
«Wir geben ihnen im Grunde unbereinigten Zugang zu allen unseren Informationen, um ihnen so gut wie möglich zu helfen, wir halten nur Informationen zurück, um unsere Quellen zu schützen und einige unserer Methoden zu verschleiern.» (MANNSCHAFT berichtete darüber, dass queeren Geflüchteten in Deutschland und West-Europa Hilfe via Planet Romeo und Grindr angeboten wird.)
Das könnte dich auch interessieren
News
Trump stellt schwulen US-Botschafter für Belgien ab
Der designierte Präsident Donald Trump hat einen neuen US-Botschafter in Belgien ernannt. Seine Wahl scheint auf den ersten Blick verwunderlich
Von Newsdesk Staff
News
FPÖ hetzt gegen trans-freundlichen Kindergarten
FPÖ und Queers – das passt selten zusammen. Einen neuesten Beleg lieferte die rechtspopulistische Partei nun, indem sie einer LGBTIQ-freundlichen Einrichtung das Geld streichen will.
Von Newsdesk Staff
TIN
Österreich
Bildung
News
Klagen abgewiesen: Ghana macht Weg für Anti-LGBTIQ-Gesetz frei
Ghana plant eines der restriktivsten queerphoben Gesetze Afrikas einzuführen. Rechtlich wurde dafür nun der nächste Schritt getan.
Von Newsdesk Staff
International
USA
Schüsse an US-Schule: Polizei geht nicht auf Trans-Gerüchte ein
Nach einer Schiesserei an einer christlichen Schule gehen Gerüchte herum über die Geschlechtsidentität der angeblichen Schützin. Die Polizei bittet die Öffentlichkeit, von Spekulationen abzusehen.
Von Newsdesk/©DPA, Greg Zwygart
News
TIN
International