Berlin: Wieder homophobe Gewalt
Zwei homophobe Straftaten vom Wochenende beschäftigen die Berliner Ermittler. Gestern Nachmittag gegen 17.30 Uhr rief ein Zeuge die Polizei zum Großen Tiergarten. Vor Ort gab der 31-Jährige an, dass er mit seiner Freundin im Park joggen war, als beide von einem 39-jährigen Mann angesprochen wurden. Dieser schilderte den beiden, dass er im Park unterwegs war und von einem unbekannten Mann aus einer vierköpfigen Männergruppe heraus homophob beleidigt worden sein soll. Anschließend soll ihn derselbe Mann zu Boden gestoßen und ihm mehrmals mit der Faust ins Gesicht geschlagen haben. Der Mann soll sich dann das Handy und die Geldbörse des Angegriffenen genommen haben. Anschließend flüchtete er zusammen mit den drei anderen Männern, die sich an dem Angriff nicht beteiligt haben sollen. Der 39-Jährige erlitt leichte Kopfverletzungen, welche nicht behandelt werden mussten.
Gewalt im Homokiez Schöneberg
Der zweite homophobe Zwischenfall passierte in Schöneberg. Heute früh um 4.30 Uhr wurden Beamte in der Eisenacher Straße von einem 25-jährigen Mann angesprochen. Er gab an, dass er in der Motzstraße vor einer Bar stand, als eine Frau und ein Mann auf ihn zukamen und er von der unbekannten Frau angerempelt sowie homophob beleidigt worden sein soll. Zu der Frau soll er gesagt haben, dass er sie anzeigen und bis zum Eintreffen der Polizei festhalten werde. Daraufhin soll ihm ihr Begleiter mit der Faust ins Gesicht geschlagen haben. Im Anschluss flüchteten die beiden in Richtung Martin-Luther-Straße. Die leichten Kopfverletzungen ihres Opfers mussten nicht ärztlich versorgt werden.
Homo- und transphobe Gewalt erneut angestiegen
Am vergangenen Wochenende war ein Mann in Berlin-Friedrichshain getötet worden. Am Dienstag hatte die schwule Opferberatung Maneo ihre Statistik für 2016 veröffentlicht. Mit 291 homo- oder transfeindlichen Übergriffen lag die Zahl um insgesamt 40 Fälle höher als im Vorjahr. Maneo-Leiter Bastian Finke geht allerdings von einer wesentlich höheren Dunkelziffer aus.
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