«Ballroom als Safe Space» – Neue Doku über «Queer Underground»
Der Traum vom Tanzen auf hohem Niveau
Die Doku «Queer Underground – Ballroom als Safe Space» des SWR gewährt intime Einblicke in das Leben, Denken und Fühlen dreier junger Menschen, die in der Mannheimer Ballroom-Community einen Zufluchtsort gefunden haben.
Hier fühlen sie sich akzeptiert, müssen sich nicht verstecken und können den Alltag ausserhalb ihres «Safe Space» vergessen, in dem sie sich mit Diskriminierung und Rassismus konfrontiert sehen. In dem 45-minütigen Film lernt das Publikum eine für die Allgemeinheit sonst nicht zugängliche Welt und drei junge Menschen aus verschiedenen Kulturen kennen, die ihren Weg trotz Widrigkeiten und Hürden gehen und dabei ihren Traum vom Tanzen auf hohem Niveau verfolgen.
Drei Menschen, drei Lebensgeschichten und der gemeinsame Traum vom Tanzen: Die 17-jährige Lunar hat die Schule abgebrochen und fühlt sich nirgends zugehörig. Im Ballroom überwindet sie ihre «Todesangst, sich als Frau zu outen» und wird zum Upcoming-Star, die von der Ballroom-Community in ganz Europa angefragt wird. Der 23-jährige Costa sucht nach der grossen Liebe, doch beim Dating musste er sich immer verstecken. Seine Familie und sein griechisches Umfeld akzeptieren seine Homosexualität nicht.
Die 30-jährige Jamie gründete die Mannheimer Szene und übernimmt die Rolle von «Mutter oder Vater» für die Community. Als ein Jugendlicher nach dem Coming-out von den Eltern rausgeschmissen wird, nimmt Jamie ihn bei sich auf. Bei einer Performance zeigen alle zum ersten Mal öffentlich, was sonst nur im geschützten Raum stattfindet.
Es sind anspruchsvolle Tanz-Battles auf pompösen Laufstegen, bei denen Menschen aus der Ballroom-Community in Mannheim in ausgefallenen Outfits gegeneinander antreten und zeigen, was sie draufhaben. Die verbal schlagfertig und tough ausgetragenen «Battles» sind unterhaltsam und emotional zugleich.
Bisher kannte man die Ballroom-Kultur aus den USA, wo sie eine Nische in der queeren Community darstellte, aber medial immer mehr Aufmerksamkeit erhielt. Seit 2022 sind auch in Süddeutschland Szenen gewachsenen mit München, Frankfurt, Stuttgart – und eben auch Mannheim.
Dragking Gordon Bleu im MANNSCHAFT-Interview: «Ich verliere ständig meinen Penis»
Das könnte dich auch interessieren
Community
Alles in die Wege geleitet
Wenn wir über das Leben nachdenken, geht es oft darum, was wir hinterlassen – für unsere Familie, Freund*innen, für die Welt. Was bleibt von uns, wenn wir nicht mehr da sind? Eine Möglichkeit, auch nach dem Tod Gutes zu tun, ist eine Testamentsspende an eine gemeinnützige Organisation.
Von Sponsored
Lifestyle
HIV, Aids & STI
«Die sexuelle Gesundheit unserer Community steht auf dem Spiel»
Am Dienstag setzten Vertreter*innen von 48 Organisationen ein Zeichen gegen die geplanten Kürzungen bei der Prävention im Bereich der sexuellen Gesundheit. Vor Ort war auch Andreas Lehner, Geschäftsleiter der Aids-Hilfe Schweiz.
Von Greg Zwygart
Politik
Schweiz
Gesundheit
Serie
Endlich! Dauer-Soap «Reich und Schön» zeigt einen schwulen Kuss
Die US-Soap «The Bold & The Beautiful», hierzulande bekannt unter dem Titel «Reich und Schön», bricht TV-Tabus. Mit ziemlicher Verspätung!
Von Newsdesk Staff
TV
Schwul
Liebe
Buch
Warum verehrte eine lesbische Frau Adolf Hitler?
Wie kann sich eine lesbische Frau mit Hitler und den Nazis identifizieren? Mit dieser Frage beschäftigt sich eine lesenswerte Biografie über Stephanie Hollenstein, Hitlers queere Künstlerin.
Von Christian Höller
Lesbisch
Geschichte
Österreich
Kultur