Australien ist der 23. Staat der Erde, der die Ehe landesweit für schwule und lesbische Paare öffnet.
Was für eine Woche! Nachdem in Österreich der Verfassungsgerichtshof das Eheverbot für Homopaare aufgehoben hatte, reiht sich nun auch Australien ein in die Länder, die die Zwei-Klassen-Gesellschaft in punkto Liebe aufheben. Nachdem bereits die Bevölkerung Ja gesagt hatte, stimmte nun auch das Parlament für die Ehe für alle. Das Repräsentantenhaus nahm die Vorlage mit überwältigender Mehrheit an: Von den 150 Abgeordneten stimmten nur vier gegen den Gesetzentwurf. Vergangene Woche hatte schon der Senat mehrheitlich dafür gestimmt.
Am Donnerstag um 18.59 Uhr (Ortszeit) stand fest: Australien ist weltweit der 23. Staat, der die Ehe landesweit für schwule und lesbische Paare öffnet. In diesem Jahr hatten u.a. schon Deutschland und Malta die Ehegleichstellung beschlossen.
Der Jubel in der LGBTI-Gemeinde war gross – auch im Parlament.
#YES It's done!! Congratulations to everyone!!! #MarriageEquality has been legislated & there will be many weddings next year! pic.twitter.com/VRDPZ9JDzZ
— Mayors For Equality (@Mayors4Equality) December 7, 2017
Solche Gesten sind im Parlament eigentlich nicht üblich:
Congratulations Australia on the passing of the #MarriageEquality bill today. #LoveIsLove 👏🌈 pic.twitter.com/bPoKW6c4ye
— Pop Crave (@PopCrave) December 7, 2017
Auch Bevölkerung steht hinter Ehe für alle
Mitte November hatte das Australische Amt für Statistik in der Hauptstadt Canberra die Ergebnisse der Befragung bekannt gegeben. Zwei Monate hatten die Menschen Zeit gehabt, sich zu entscheiden.
Today is a momentous day. #MarriageEquality has passed through Parliament, ensuring marriage equality for all.
We believe we can’t be a city for all people unless all people are treated equally. We’re glad everyone in our community is now free to marry the person they love. pic.twitter.com/WHlNYBVuBf
— City of Melbourne (@cityofmelbourne) December 7, 2017
Über 12 Millionen Menschen beteiligten sich an der Umfrage, das sind knapp 80 Prozent der Stimmberechtigten. Die Bürger hatten per Brief abzustimmen, ob auch gleichgeschlechtliche Partner einander künftig heiraten können: 61,6 Prozent der wahlberechtigten Australier sprachen sich dafür aus, die Gesetze entsprechend zu ändern. (Im Mai 2015 hatten die Iren per Referendum die Ehe geöffnet.)
Ein grosser Erfolg für die Yes-Kampagne: Im Jahr 2005 war die Zustimmung in Australien noch deutlich niedriger ausgefallen: Damals hatten sich nur 43 Prozent der Frauen und 32 Prozent der Männer für die Eheöffnung ausgesprochen.