Auch dem Libanon ist «Barbie» zu queer
In Russland kann man den Film derzeit auch nicht sehen
Im Libanon soll «Barbie» verboten werden, weil der Film angeblich «Werbung für Homosexualität und Geschlechtsumwandlung» macht.
Der Film verstosse gegen die »moralischen und religiösen Werte« des Landes, erklärte der libanesische Kulturminister Mohammed Mourtada laut AFP. Ursprünglich sollte der Blockbuster, der weltweit schon über eine Milliarde Dollar eingespielt hat (MANNSCHAFT berichtete), ab Ende August im Libanon gezeigt werden.
Der Minister erklärte weiter, »Barbie« unterstütze die »Ablehnung der Vormundschaft des Vaters«, ziehe die Rolle der Mutter ins Lächerliche und stelle die Ehe und die Gründung von Familie infrage. Zuvor war der Film auch in Teilen Pakistans verboten worden (MANNSCHAFT berichtete).
Auch in Russland läuft der Film nicht. Aber das hat andere Gründe: Als Reaktion auf den Angriffskrieg gegen die Ukraine haben sich westliche Filmriesen aus Russland zurückgezogen. Zwar gelingt es russischen Kinos immer wieder, die Sanktionen zu umgehen. Doch ausgerechnet beim Publikumshit «Barbie» ist das wohl nicht so leicht. Er dürfte frühestens im Herbst über die russischen Kinoleinwände flimmern, wie ein anonymer Informant der Zeitung Wedomosti sagte.
Hintergrund ist demnach, dass vor einiger Zeit Verkaufs- und Lieferwege für raubkopierte Kino-Fassungen aufflogen, weshalb der Schwarzmarkt nun auf Online-Versionen von Filmen zurückgreifen muss. Die aber erscheinen erst nach der internationalen Kinopremiere – und je nachdem, wie lange ein Film an den Kinokassen gutes Geld einspielt, kann das recht lange dauern. Heisst: Im Falle eines Verkaufsschlagers wie «Barbie» dürfte mit einer baldigen Veröffentlichung auf Streaming-Plattformen nicht zu rechnen sein – und damit auch nicht mit dem Einzug in russische Kinos. (mit dpa)
Für die libanesische Comedienne Shaden Fakih gibt es keine Tabus: Auf der Bühne macht sie Witze über die korrupte Elite ihres Landes, toxische Männlichkeit, die Menstruation und Sex. Damit ist sie zum Star der queeren Szene und zur Provokation für die libanesischen Behörden geworden (MANNSCHAFT berichtete).
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