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Appell: Keine Bühne für homophoben US-Evangelisten in Köln!

Am 20. Juni soll Franklin Graham beim «Festival of Hope» in der Kölner LANXESS Arena auftreten

Aufgrund eines geplanten Auftritts des homofeindlichen US-Evangelisten Franklin Graham beim «Festival of Hope» in der Kölner LANXESS Arena appelliert Sven Lehmann, Grünen-Sprecher für Queerpolitik, dem Mann keine Bühne zu geben.

Nach der bundesweiten Eheöffnung durch den US-Supreme Court im Jahr 2015 (MANNSCHAFT berichtete) erklärte Franklin Graham: «Lange bevor unsere Regierung entstand, wurde die Ehe von dem, der Mann und Frau schuf – dem allmächtigen Gott- definiert und Seine Entscheidungen unterliegen nicht irgendeiner künstlichen gerichtlichen Überprüfung oder Revision. Gottes Definition der Ehe ist in seinem heiligen Wort klar: ´Darum wird ein Mann seinen Vater und seine Mutter verlassen und an seiner Frau festhalten, und sie werden ein Fleisch sein (Genesis 2,24).»

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Der Oberste Gerichtshof erkenne mit seiner Entscheidung Sünde an, ätzte Graham damals. Das sei praktizierte Homosexualität nämlich. «Und in meinem Herzen wird es immer eine Sünde bleiben. Ein Mann kann nicht seine Tochter heiraten oder eine Frau zwei Männer. Diese Gerichtsentscheidung ist eine Diskrimierung unseres Glaubens und unserer Kirchen.»

Die Bibel sage, dass Sünder*innen in die Hölle kämen. «Weil ich die Homosexuellen liebe, muss ich das sagen, um sie zu warnen und sie aufzufordern, sich zu bekehren», so Graham. Sein Hassprediger-Kollege Steven Anderson hat wegen seiner schwulenfeindlichen Predigten in über 30 Ländern Einreiseverbot (MANNSCHAFT berichtete).


Den problematischen Auftritt Grahams hatte zuvor schon Volker Beck (Grüne) thematisiert:

Damit dieser Mann in Köln keine Bühne für seinen Hass bekommt, hat Sven Lehmann MdB, Sprecher für Querpolitik der grünen Bundestagsfraktion, dieses Schreiben an die Geschäftsführung von LANXESS gesendet, das wir hier dokumentieren:

«Sehr geehrter Herr Löcher,
ich bin besorgt zu erfahren, dass am 20. Juni dieses Jahres der US-Evangelist Franklin Graham beim Festival of Hope in der Kölner LANXESS Arena auftreten soll. Die LANXESS-Arena ist seit vielen Jahren ein Ort der guten Konzerte und Sportevents, der Lebensfreude und der Vielfalt. Unter anderem lockte die COLOUR Cologne, als größte schwul-lesbische Tanzveranstaltung Deutschlands rund 10.000 Besucher*innen in die Arena.


Die LANXESS-Arena ist weit über die Grenzen Kölns hinaus bekannt und ein fester Bestandteil im Herzen Kölns. Sie ist eine kulturelle Institution, die zu unserer Stadt passt. Dazu passt der Auftritt eines glasklaren Homofeindes wie Franklin Graham nicht. Ich möchte an Sie appellieren, diesem Hassprediger keine Bühne zu geben.

Graham hat in den letzten Jahren immer wieder gegen Homosexuelle und queere Menschen und auch gegen andere Religionen polemisiert. So warb er wiederholt für sogenannte Homo-«Heilungen», die noch in diesem Jahr in Deutschland verboten werden und lobte unter anderem das russische Gesetz gegen «Homo-Propaganda». 2015 rief er zum Boykott LGBTIQ-freundlicher Unternehmen auf und erklärte ein Jahr später, dass Homosexuelle «Feinde» der Christen seien, sofern sie ihre sexuelle Orientierung nicht «bereuen». Den Islam bezeichnet er als «ein Übel und eine böse Religion».

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In zwei Veranstaltungsorten, in Liverpool und Sheffield, wurden bereits Konsequenzen gezogen und für Juni geplante Auftritte von Graham unter Berufung auf seinen Hass auf Homosexuelle und Andersgläubige abgesagt.

Bitte nehmen Sie diese Bedenken ernst und überdenken die Teilnahme von Franklin Graham beim Festival of Hope. Ich bin gerne bereit Ihnen meine Bedenken persönlich darzulegen.»

Der Kölner Lesben- und Schwulentag KLuST teilt die Sorgen Lehmanns. Am Mittwoch forderte der Verein in einer Presseerklärung, das die LANXESS-Arena angesichts der zu erwartenden homophoben Hetze und Muslimfeindlichkeit gegen die Einladung von Graham vorgeht. Es gebe zahlreiche LGBTIQ-Veranstaltungen in der LANXESS-Arena, die weit über Köln hinaus bekannt seien. «Daher appellieren wir an das Management der Arena, Hass keine Bühne zu bieten.»

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Man befürchte, dass bei der grossen Zahl der homo-, trans- inter- sowie biphoben radikalchristlicher Besucher*innen Übergriffe möglich seien.» An diesem Wochenende würden zahlreiche Gäste zur offiziellen Eröffnung des zweiwöchigen Cologne-Pride Festivals in der Stadt erwartet, erklärte Oliver Lau aus dem KLuST-Vorstand.


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