AIDS-Hilfe sieht in Affenpocken-Ausbruch keinen Grund zur Panik
Man will auf Aufklärung statt auf Angst setzen
Angesichts der Fälle von Affenpocken in mehreren Ländern, die teils schwule Männer betreffen, warnt die Deutsche AIDS-Hilfe vor falschen Schlussfolgerungen und Stigmatisierung.
«Natürlich gibt es bei den Affenpocken oberflächliche Ähnlichkeiten zu HIV damals – es ist wieder eine Erkrankung aus Afrika, die auch schwule Männer betrifft (MANNSCHAFT berichtete). Aber in vielen anderen Punkten passt der Vergleich nicht», sagte AIDS-Hilfe-Sprecher Holger Wicht der Deutschen Presse-Agentur.
Das Virus, das die Affenpocken auslöst, sei im Unterschied zu HIV in den 80er Jahren länger bekannt, zudem heile die Erkrankung von selbst aus. «Uns ist sehr wichtig, dass hier nicht Panik und unangemessene Ängste entstehen.» Es gebe bei der Einschätzung der Krankheitsschwere aber auch noch Ungewissheiten: etwa wie gut Immungeschwächte – dazu können zum Beispiel auch langjährig unbehandelte HIV-Infizierte zählen – die Erkrankung verkraften.
Nach der Erfahrung mit HIV fürchte man die Stigmatisierung schwuler Männer und von Menschen aus Afrika, sagte Wicht. Er erinnerte auch an die Ausgrenzungen und Schuldzuweisungen zu Beginn der Corona-Pandemie, die sich gegen Menschen aus Asien richteten – und gegen Menschen, die als asiatisch wahrgenommen wurden.
Wicht betonte, man wolle das Thema ähnlich wie bei anderen sexuell übertragbaren Infektionen mit Vernunft und Aufklärung statt Angst angehen. Eine Ansprache und Information der Zielgruppe erfolge in Abstimmung mit dem Robert Koch-Institut (RKI).
In den vergangen Tagen waren in mehreren westlichen Ländern einige Fälle der dort eigentlich sehr selten auftretenden Infektionskrankheit nachgewiesen worden. Der Charité-Infektiologe Leif Sander beschrieb die Affenpocken bei Twitter als weniger krankmachend als die Pocken, es sei aber «dennoch eine ernste und in Einzelfällen tödliche Erkrankung».
Laut RKI gehören sexuelle Handlungen zu einem der möglichen Übertragungswege.
Das könnte dich auch interessieren
Sex
«Bottoms up!» – Marius Baumgärtel räumt mit Tabus auf
Der schwule Unternehmer spricht über Analsex und Massenmarkt, Iris Berben als Promoterin von Sauberkeit «hinten rum», die Wichtigkeit von LGBTIQ-Netzwerken – und über Pornos.
Von Kevin Clarke
Deutschland
Gesundheit
Arbeitswelt
Lust
Schwul
Österreich
W. H. Auden und der Wiener Callboy
Sensationsfund: Geheime schwule Liebespost entdeckt.
Von Newsdesk Staff
News
Geschichte
Kunst
People
News
Weltweit mehr Hass auf LGBTIQ-Menschen – neuer Bericht schlägt Alarm
Es geht auch gezielt um Online-Kampagnen, diskriminierende Gesetzesinitiativen und mediale Hetze.
Von Newsdesk Staff
TIN
Soziale Medien
International
Serie
«Boots» bringt das Pentagon gegen sich auf – und verdoppelt Netflix-Views
Ein Sprecher nennt die Erfolgsserie «Woken Müll» und sorgt damit: für gigantische Streamingzahlen.
Von Newsdesk Staff
Unterhaltung
News