Zur Lage von LGBTIQ: Europarat sendet Delegation nach Polen
Die Abgesandten sind Anfang dieser Woche vor Ort
Der Europarat entsendet angesichts der Lage von LGBTIQ eine Beobachtungsmission nach Polen. Nach vermehrten Berichten von offener Stimmungsmache gegen die Community, haben Aktivist*innen aus ganz Europa die Regierungen zum Handeln aufgefordert.
Der Kongress der Gemeinden und Regionen des Europarates werde Anfang November für zwei Tage eine Delegation nach Polen schicken, teilte die Staatenorganisation bereits vergangene Woche mit. Diese soll sich dort am 2. und 3. November mit lokalen Behörden, Politiker*innen, Aktivist*innen und Vertreter*innen von Nichtregierungsorganisationen treffen.
MANNSCHAFT sucht die Queeros 2020
Die Reise erfolge auf Bitten von Mitgliedern des polnischen Parlaments, teilte das Gremium mit. Die Ergebnisse der Beobachtungsmission sollen dann dem Kongress und anderen Gemeinden berichtet werden.
In Polen nimmt die Stimmungsmache gegen LGBTIQ zu. Im Wahlkampf hatte zuletzt auch Präsident Andrzej Duda offen gegen sexuelle Minderheiten gehetzt. Ebenso haben Mitglieder seiner Regierung gefährliche Unwahrheiten über LGBTIQ verbreitet (MANNSCHAFT berichtete). Mehrere Gemeinden vor allem im Südosten des Landes haben sich zu «LGBTIQ-Ideologie-freien» Zonen erklärt (MANNSCHAFT berichtete).
Zuletzt haben Menschenrechtsorganisationen und LGBTIQ-Verbände die EU und ihre Regierungen dazu aufgefordert, sich klar gegen den polnischen Kurs auszusprechen. So hat der Lesben- und Schwulenverband Deutschlands Aussenminister Heiko Maas dazu aufgefordert, sich für die Community einzusetzen.
Norwegen bestraft Polen hart und verdeutlicht EU-Kuschelkurs
Ursula von der Leyen hat bereits reagiert: Die Kommissionspräsidentin kritisierte Polen in einer Rede (MANNSCHAFT berichtete). Mehr als scharfe Worte hat Norwegen für das Land und dessen Regierung. Das Nicht-EU-Mitglied strich Polen Subventionsgelder in zweistelliger Millionenhöhe und zeigt damit, wie schnell auf Menschenrechtsverletzungen innerhalb Europas reagiert werden könnte.
Der Europarat mit Sitz im französischen Strassburg kümmert sich um den Schutz und die Einhaltung der Menschenrechte in seinen 48 Mitgliedsstaaten. Auch die Schweiz ist Mitgliedsland, da der Europarat nicht zur Europäischen Union gehört. (dpa/am)
Das könnte dich auch interessieren
USA
Trifft‘s jetzt die Bisexuellen? Trump will queere Geschichte neu definieren
Es geht um die offizielle Webseite des Stonewall National Monument
Von Newsdesk Staff
Geschichte
Bi
News
TIN
Pride
News
CSD Köthen: Sichtbarkeit unter Stromverbot
Wird eine friedliche LGBTIQ-Versammlung in Sachsen-Anhalt von den Behörden schikaniert?
Von Newsdesk Staff
Pride
Deutschland
Politik
Berlin
Ernst Busch Hochschule: Queerfeindlicher Angriff mitten im Unialltag
«Das war kein ‹Vandalismus›. Das war Gewalt - auf alles, was unsere offene Gesellschaft ausmacht.»
Von Newsdesk Staff
Pride
Deutschland
News
Gesundheit
Bald zu wenig HIV-Praxen: Studie warnt vor «erheblichen Engpässen»
In Deutschland könnte ein Engpass für HIV-Spezialisten drohen
Von Newsdesk Staff
Mentale Gesundheit
Deutschland
News
HIV, Aids & STI