«Witze über Schwule?» Oliver Kalkofe sieht neue Sensibilität
Der Komiker wünscht sich aber, «dass die Menschen wieder etwas bedachter werden»
Man darf ja über nichts mehr Witze machen? Quatsch, sagt der Komiker Oliver Kalkofe. Er beobachtet mehr Feingefühl im Humor - und begrüsst die Entwicklung.
Comedian, Schauspieler und Satiriker Oliver Kalkofe freut sich über mehr Feingefühl im deutschen Humor. «Wenn man sich anschaut, welche Witze früher über Schwule, über Frauen, über Minderheiten gemacht wurden, muss man feststellen, dass da glücklicherweise eine ganz andere Sensibilität herrscht», sagte der 59-Jährige dem Magazin Stern.
«Wenn du öffentlich Scheisse redest oder postest, dann bekommst eben vielleicht auch von anderen eine Antwort darauf. Deine Entscheidung.»
Oliver Kalkofe
Menschen, die behaupten, man dürfe nichts mehr sagen, entgegnete der gebürtige Niedersachse in dem Interview: «Das ist natürlich Quatsch. ... Früher war es in Wirklichkeit viel restriktiver, weil Kirche und Politik wesentlich mehr Druck auf die Medien ausübten, ganz offiziell.»
Rufe heute jemand zum Beispiel das N-Wort und meine, deshalb ein «Freiheitskämpfer und Revolutionär gegen die Wokeness» zu sein, «dann ist das totaler Mumpitz», meint Kalkofe. Man dürfe das zwar sagen, doch «eines muss auch klar sein: Wenn du öffentlich Scheisse redest oder postest, dann bekommst eben vielleicht auch von anderen eine Antwort darauf. Deine Entscheidung.»
Sein eigenes Werk sei grösstenteils gut gealtert, findet Kalkofe. Aber es gebe auch «einen dicken Batzen, bei dem ich sagen würde, okay, es waren andere Zeiten». Als Beispiel nennt der Komiker den «anarcho-brachialen Humor» in seiner Radioshow «Frühstyxradio» Anfang der 1990er Jahre. Auch in seiner Fernsehsendung «Kalkofes Mattscheibe» sei er respektlos gegen alles vorgegangen. Doch die Weltlage habe sich geändert. «Wir leben jetzt in einer Zeit, wo es eher darum geht, wieder mehr Respekt füreinander zu empfinden.
Kalkofe wird an diesem Freitag (12. September) 60 Jahre alt. Zu seinem Geburtstag wünsche er sich, «dass die Menschen wieder etwas ruhiger und bedachter werden, bevor sie einfach losblöken». Denn: «Nachdenken tut gar nicht weh», so der Komiker.
Die Sprache gehört uns allen und wenn sie sich ändert, bricht Streit aus. Die einen schreien «Gender-Terror», die anderen fordern «Gleichheit». Dabei sollte es längst nicht mehr um das Ob gehen, sondern um das Wie. Und um die Fakten (MANNSCHAFT-Story).
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