Wiener Torhüter: Handschuhe gegen Homo- und Transphobie
Die Torwarte des Wiener Sport-Club präsentieren ihre neue Ausrüstung
Die Fussball-Torhüter des Traditionsvereins Wiener Sport-Club tragen Handschuhe im Regenbogen-Design und in den Farben der trans Flagge. Die Hersteller-Firma X-ONE möchte mit den Produkten einen Beitrag für einen vorurteilsfreien Sport leisten.
Für alle Fans von Regenbogen-Kapitänsbinden und Pride-Eckfahnen: Jetzt geht es auf dem Fussballplatz noch bunter. Die Firma X-ONE Keeper produziert nun Torwarthandschuhe im Regenbogen-Design und in den Farben der trans Flagge. Die Torhüter des Wiener Sport-Club, Alex Kniezanrek und Florian Prögelhof, präsentieren sie stolz während einer Fotosession in der Heimstätte des Traditionsvereins.
Torhüter freuen sich Handschuhproduzent Alexander Herzog möchte so einen Beitrag für einen vorurteilsfreien, offeneren und von gegenseitigem Respekt geprägten Fussballsport leisten. Gemeinsam mit dem Verein Equaletics e.V. wurden die bunten Handschuhe bereits in Deutschland vorgestellt, wie die Wiener Fairplay Initiative schreibt. Die Kampagne wird auch vom DFB unterstützt.
Torwart Alex Kniezanrek freut sich über seine neue Ausrüstung: «Unser Kapitän hat ja immer wieder die Schleife mit Regenbogenfarben getragen», sagt er bei der Präsentation. «Auch die Eckfahnen am Sport-Club-Platz sind kleine Regenbogen-Flaggen. Ich freue mich, dass nun auch ich mit diesen Handschuhen meines Ausrüsters diese super Aktionen unterstützen kann.»
Einnahmen unterstützen auch LGBTIQ Florian Prögelhof mit der Nummer eins sieht das wie sein Teamkollege: «Ich hoffe, mit dieser tollen Aktion ein Zeichen gegen Homophobie im Fussball setzen zu können.» Die Handschuhe scheinen Glück zu bringen: In den ersten drei Saisonspielen der Regionalliga Ost kassierte der WSC nur einen Gegentreffer. In Österreich trägt ausserdem Marcel Ecker des Bundesligisten Admira Wacker die bunten Handschuhe, wie Alexander Herzog, Inhaber von X-ONE Keeper, auf Anfrage von MANNSCHAFT weiss.
Herzog will mit dem bunten Design einen Beitrag zum Abbau von Vorurteilen gegenüber LGBTIQ-Menschen leisten. Ihm sei klar, dass er damit nicht die Welt verändern könne, sagt er gegenüber der Fairplay Initiative. Aber er freue sich über alle Torhüter*innen, die sich Handschuhe anziehen, um positive Zeichen für Vielfalt im Fussball zu setzen. Die Handschuhe können über die Homepage von X-ONE bestellt werden. 25 Prozent des Verkaufspreises gehen an Equaletics e.V.
Bunte «Friedhofstribüne» Die Präsentation der LGBTIQ-Handschuhe fand vor der Tribüne der Heimfans statt, die – ganz wienerisch – den morbiden Namen «Friedhofstribüne» trägt. Die Stehplätze gegenüber dem Dornbacher Friedhof sind aber alles andere als grau und trist. Im Gegenteil sind die Anhänger*innen des WSC bekannt für ihre bunten Zeichen gegen Homophobie. Ganz nach dem makabren Spruch der Fans: «Auf dem Friedhof sind alle gleich. Auf der Tribüne auch.»
Das nächste Projekt steht bereits an: Gemeinsam mit Fussballfans gegen Homophobie Österreich werden die Stufen der Friedhofstribüne mit bunten Regenbogenfarben bemalt.
Vielleicht sehen wir ja demnächst Manuel Neuer in den Regenbogen-Handschuhen. Der Torwart der deutschen Nationalmannschaft trägt nämlich immer wieder Kapitänsbinden im Regenbogen-Design, was ihm auch schon Ärger bescherte (MANNSCHAFT berichtete).
Das könnte dich auch interessieren
Hamburg
Homofeindliche Attacke nach CSD: Polizei ermittelt Tatverdächtigen
Gut ein Jahr nach einem mutmasslich schwulenfeindlichen Angriff auf einen Mann in Hamburg hat die Polizei jetzt einen Tatverdächtigen ermittelt. Der 19-Jährige lebt in Niedersachsen.
Von Newsdesk/©DPA
Deutschland
Queerfeindlichkeit
News
Polizei
Berlin
Schwulenfeindliches Mobbing in Berlin: Schulaufsicht in der Kritik
Der Ehemann eines schwulen Lehrers am Campus Rütli in Neukölln berichtet über monatelanges Mobbing gegen ihn. Nun steht der Leiter der Schulaufsicht in der Kritik. In einem Artikel des Tagesspiegel wird er «König von Mitte» genannt.
Von Newsdesk Staff
Bildung
Deutschland
Queerfeindlichkeit
News
Europa
Streit über Israel beigelegt? Vorerst keine Sondersitzung zum ESC
Im Gazastreifen schweigen die Waffen. Die jüngsten hoffnungsvollen Entwicklungen im Nahen Osten haben auch Auswirkungen auf das grösste Musik-Event der Welt. Ist der Streit über Israel beigelegt?
Von Newsdesk/©DPA
Eurovision Song Contest
Musik
Justiz
Geständnis vor Gericht: Nach dem Sex über 70-mal zugestochen
Weil er geglaubt haben soll, sein Sexpartner könne seine Gedanken lesen, soll ein 50-Jähriger im Wahn zum Messer gegriffen haben. Nun hat er vor Gericht seine Tat gestanden.
Von Newsdesk/©DPA
Deutschland
Schwul
News