Wie queer ist … Drew Barrymore?
Mit «E.T.» wurde sie zum Star und hat sich seither immer wieder als LGBTIQ-Verbündete erwiesen
Drew Barrymore wird am 22. Februar 47 Jahre alt, doch es ist schon 40 Jahre her, dass der Spross einer Hollywood-Dynastie mit einer Rolle in «E.T.» zum Star wurde.
Nach vier Jahrzehnten im Showgeschäft kann die Patentochter von Sophia Loren und Steven Spielberg ohne Frage auf jede Menge Höhen und Tiefen zurückblicken. Und auch auf zahlreiche Momente, in denen sie sich als LGBTIQ-Verbündete bewies.
#1 Vielleicht bisexuell Dreimal war Drew Barrymore mit Männern verheiratet (und zwei Kinder hat sie auch), und auch alle ihre anderen öffentlich verbürgten Beziehungen waren heterosexueller Natur. Trotzdem hält sich hartnäckig das Gerücht, die Schauspielerin habe sich mal als bisexuell geoutet.
Die tatsächliche Quellenlage dazu ist ein wenig dürftig, daher sollte man sie bei Gelegenheit mal wieder dazu befragen. Aber selbst die britische Tageszeitung The Observer verwies 2004 auf eine angebliche Aussage Barrymores, die in etwa so lautet: «Als ich jünger war, hatte ich öfter was mit Frauen. Ich liebe das. Sex mit einer Frau ist so, als würde man seinen eigenen Körper ganz neu entdecken, nur eben durch jemand anderen.»
#2 Vanguard Award Dass Barrymore sich womöglich eher mal sexuell ein bisschen ausprobiert hat als tatsächlich bisexuell zu sein, scheint auch die grösste us-amerikanische LGBTIQ-Organisation GLAAD so zu sehen. Die ehrte die Schauspielerin nämlich 2010 mit ihrem Vanguard Award, mit dem stets Allies für ihr Engagement ausgezeichnet, die sich eben gerade nicht selbst als queer identifizieren. Zuletzt bekam den Preis übrigens 2020 Taylor Swift.
#3 Everybody’s Fine Auf der Leinwand hat Barrymore auf jeden Fall schon ein paar queere Erfahrungen sammeln dürfen. In der Familien-Tragikomödie «Everybody’s Fine» etwa spielte sie 2009 die lesbische Tochter von Robert de Niro.
Ihre Lebensgefährtin, mit der sie auch ein gemeinsames Kind, wurde damals übrigens von niemand anderem als «L-Word»-Star Katherine Moennig gespielt.
#4 Und noch mehr Leinwand-Queerness An Geschichten, die von queeren Menschen handeln oder erzählt werden, hat die Kalifornierin immer schon gerne mitgewirkt. So spielte sie zum Beispiel im Drama «Kaffee, Milch und Zucker» mit, in dem Whoopi Goldberg als Lesbe zu sehen war. Mit dem schwulen Drehbuchautor Kevin Williamson kollaborierte sie beim legendären ersten Teil des Horrorfilms «Scream» und bei ihrem bislang letzten Film «The Stand In» führte die queere Regisseurin Jamie Babbit Regie (und die lesbische Schauspielerin Holland Taylor spielt auch mit, während Graham Norton und Andy Cohen Gastauftritte haben).
Die Hauptrolle in ihrem sehenswerten eigenen Regiedebüt «Roller Girl» (Originaltitel: «Whip It!») übernahm 2009 Elliot Page. Nicht nur deswegen hat die Komödie über Roller-Derbys vor allem in der LGBTIQ-Community ihre Fans!
#5 Sara Gilberts erster Kuss Schon während ihrer Zeit bei der Sitcom «Roseanne» realisierte die Schauspielerin Sara Gilbert, die damals noch ein Teenager war, dass sie lesbisch ist. Ihren ersten Kuss mit einer Frau hatte sie dann allerdings nicht privat, sondern bei der Arbeit – und zwar mit Drew Barrymore, beim Dreh zum Erotikthriller «Poison Ivy» Anfang der Neunziger Jahre. Das erzählte Gilbert ihrer gleichaltrigen Freundin, mit der sie später auch den Film «Unterwegs mit Jungs» drehte, vergangenes Jahr in deren eigener Talkshow, der «Drew Barrymore Show».
#6 Dating dank «Queer Eye» Sechs Jahre ist es bald her, dass sich Barrymore von Ehemann Nummer 3 und dem Vater ihrer Töchter trennte. Seither konzentrierte sie sich aufs Single-Sein. Dass sich das nun ändern soll, liegt auch an Bobby Berk, besser bekannt als ein Fünftel des «Queer Eye»-Quintetts. Wie sie kürzlich im US-Fernsehen verriet, machte der ihr klar, dass es sich nicht ausschliesst, das Interesse der Kinder zu priorisieren und trotzdem neue Leute kennen zu lernen. Die Fab Five halfen ihr dann auch tatsächlich, sich auf ein erstes virtuelles Date mit dem Koch Sam Talbot vorzubereiten. (Mehr Infors hier.)
#7 Girl in Red Die junge lesbische Singer-Songwriterin Girl In Red aus Norwegen hat dieser Tage viele prominente Fans. Auch Barrymore gehört zu ihnen, wie sich kürzlich auf TikTok erleben liess, als sie zum Song «Serotonin» durch ein Hotelzimmer tanzt.
@drewbarrymore #girlinred #onrotation @girl in red ♬ original sound – Drew Barrymore
#8 Kampf gegen Prop 8 Als 2008 bei einem Referendum in Kalifornien eine Mehrheit der Wähler*innen für die so genannte Proposition 8 stimmte, die vorübergehend die Ehe für alle in dem Bundesstaat wieder abschaffte, ging die LGBTIQ-Community zahlreich auf die Strasse und bekam dabei immer wieder prominente Unterstützung. An vorderster Front mit dabei war immer wieder Barrymore. Auch als sie 2013 als Moderatorin durch die GLAAD Media Awards führte, forderte sie lautstark das Recht für queere Menschen, heiraten und adoptieren zu dürfen und setzte sich dafür ein, dass die amerikanische Pfadfinder-Gesellschaft auch offen homosexuelle Mitglieder zulässt.
#9 Studio 54 Das Gerücht, sie habe 2012 den in West Hollywood beliebten Gay-Club Revolver gekauft, bestätigte sich nie wirklich (heutzutage steht auf der Webseite des Clubs jedenfalls: «proudly gay owned»). Aber Erfahrungen mit (auch) queerem Nachtleben machte Barrymore schon früh. Als Kind in den früheren Achtziger Jahren verbrachte sie viele Abende im Studio 54. Folgenlos blieb das nicht: dass sie bereits in jungen Jahren alkohol- und drogenabhängig wurde und mit 13 Jahren ihren ersten Entzug machte, ist kein Geheimnis.
#10 Grey Gardens Warum der Dokumentarfilm «Grey Gardens» von 1975 über ein verarmtes Mutter-Tochter-Gespann aus der Ostküsten-Oberschicht unter queeren Fans als Kultfilm verehrt wird und immer wieder bei «RuPaul’s Drag Race», Ryan Murphy oder «30 Rock» Erwähnung findet? Um dieses Phänomen zu erklären, fehlt hier der Platz (einer von vielen lesenswerten Texten dazu findet sich hier.)
Aber es soll nicht unerwähnt bleiben, dass Drew Barrymore zusammen mit Jessica Lange die Hauptrolle in einer fiktionalisierten Version der Geschichte spielte. Die heisst auf Deutsch «Die exzentrischen Cousinen der First Lady» und ist bei Sky verfügbar, inszeniert wurde sie vom schwulen Regisseur Michael Sucsy.
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