Walter Sedlmayr: Doku über «Outing durch Mord»
Jetzt fand die Online-Premiere auf RTL+ statt
Im Juli des Jahres 1990 wurde einer der beliebtesten deutschen TV-Stars ermordet. Der Zweiteiler «Walter Sedlmayr – Outing durch Mord» bei RTL+ rollt den Fall auf.
1990 wurde der Walter Sedlmayr ermordet in seiner Münchner Wohnung aufgefunden. Aus Sicht des damaligen Ermittlers sowie Boulevardreporter Michael Graeter erzählt diese zweiteilige Doku die Ermittlungen im Mordfall Sedlmayr nach.
Der Mord hielt damals ganz Deutschland und die Presse monatelang in Atem: Walter Sedlmayr, Volksschauspieler, Werbe-Ikone für Paulaner und Nescafé sowie der Inbegriff des bayerischen Grantlers, wurde in seinem Haus grausam gequält und schliesslich mit einem Hammer erschlagen. Er wurde 64 Jahre alt.
Das war wirklich eine Hinrichtung.
Der damaligen Ermittler sprach vor zwei Jahren gegenüber der Abendzeitung von einer «unglaublichen Brutalität». Josef Wilfling sagte: «Der Hass, der sich da entladen haben muss, das hat sich mir eingeprägt. Das war wirklich eine Hinrichtung.»
Sedlmayr war eines der bekanntesten Gesichter Bayerns und spielte sich mit Rollen in den «Münchner Geschichten» oder in der «Polizeiinspektion 1» in das kollektive Gedächtnis des Publikums. Doch so gross sein Ruhm zu Lebzeiten war, so düster war das letzte Kapitel in seiner Geschichte.
Denn nicht nur die Brutalität des Mordes schockierte das Land – auch das ungeahnte Doppelleben des Schauspielers wühlte die Deutschen auf.
Denn zunächst deuteten alle Spuren auf einen Strichermord hin. Doch der Tatort war fingiert: Im Mai 1991 wurden Sedlmayrs ehemaliger Ziehsohn und dessen Halbbruder festgenommen und schliesslich in einem Indizienprozess zu lebenslanger Haft verurteilt.
Wilfling, ehemaliger Chef der Münchener Mordkommission, hatte es in seiner langjährigen Laufbahn des öfteren mit viel diskutierten Mordfällen zu tun. Er ermittelte nicht nur im Fall Sedlmayr, sondern 15 Jahre später auch die Ermordung des Modezaren Rudolf Mooshammer (auch dieser Mordfall wurde filmisch aufgearbeitet – MANNSCHAFT berichtete). Doch selbst dessen Tod wurde „durch den Fall Sedlmayr getoppt», wie Wilfling vor ein paar Jahren der Nachrichtenagentur spot on news erzählte.
Beide Fälle hätten ein vergleichbares Medienspektakel hervorgerufen. Doch einen entscheidenden Unterschied hatte es bei den beiden Fällen gegeben: «Natürlich lagen 15 Jahre dazwischen, und es gab eine ganz andere gesellschaftliche Einordnung.» Sedlmayrs Homosexualität habe damals in der bayerischen Bevölkerung einen Schock ausgelöst. Niemand hatte es für möglich gehalten, dass der beliebte Urbayer schwul ist.
Derzeit gibt es in Nürnberg Streit um das CSD-Sponsoring durch die Rummelsberger Diakonie: Konservative sehen eine «Zweckentfremdung kirchlich-diakonischer Mittel» (MANNSCHAFT berichtete).
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