Vom Sheriff gefeuert, weil sie lesbisch ist – Jetzt hat sie seinen Job
Charmaine McGuffey gewinnt gegen ihren früheren Chef und einen Republikaner.
Gleich zwei Männer hat sie besiegt: Charmaine McGuffey ist die neue Sheriff des Hamilton County in Ohio. Sie ist die erste Frau und die erste queee Person in diesem Job.
Als Charmaine McGuffey sich zur Sheriff-Wahl im Hamilton County, Ohio, aufstellen liess, machte sie Schlagzeilen: Sie trat nicht nur gegen einen anderen Demokraten an, sondern gegen ihren ehemaligen Chef Jim Neil. Er hatte sie nach 23 Jahren im Dienst gefeuert. McGuffey vermutet, weil sie lesbisch sei.
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«Der amtierende Sheriff und ich hatten eine ziemlich ernsthafte Meinungsverschiedenheit», sagte McGuffey gegenüber LGBTQNation. Sie habe ihn dafür kritisiert, dass er Mitarbeiter nicht zur Rechenschaft gezogen hatte, die der Anwendung von Gewalt und der Belästigung von Frauen, weiblichen Offizieren und weiblichen Häftlingen beschuldigt worden seien.
Ein Jahr nach der Kündigung beschloss die Demokratin, dass sie selber zur Sheriff-Wahl antritt. «Ich entschied, dass ich den Job besser machen kann als er», begründete McGuffey ihre Entscheidung. Dafür erhielt sie die Unterstützung der Demokratischen Partei von Hamilton County. Diskriminierung am Arbeitsplatz ist in den USA eigentlich verboten (MANNSCHAFT berichtete).
Ex-Chef Neil war in die Kritik geraten, als er sich der «Tea Party»-Bewegung annäherte. Später wurde er an einer Wahlkampfveranstaltung von Donald Trump gesehen. Neil entschuldigte sich zwar dafür, aber er konnte die demokratischen Wähler*innen nicht mehr überzeugen.
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McGuffey besiegte ihren ehemaligen Chef in der Vorwahl mit gut 70 Prozent der Stimmen. Zum nationalen Wahltag am 3. November musste sie aber noch den republikanischen Konkurrenten Bruce Hoffbauer schlagen. Sie versprach gegenüber People of Color, dass die Polizei unter ihr die Verantwortung wahrnehmen werde und Rechenschaft ablegen würde. Der republikanische Gegenkandidat wollte als Hardliner gegen Protestierende auftreten. (Für die LGBTIQ-Community sind diese Proteste ein besonderer Stressfaktor – MANNSCHAFT berichtete).
«Meine Wahl würde bedeuten, dass sich unser Land vorwärts bewegt», sagte sie noch im März. «dass wir uns wirklich vom Modell der Strafverfolgung der 1950er Jahre entfernt haben, bei dem nicht nur Frauen in der Welt der Strafverfolgung beachtet werden, sondern auch LGBTIQ eine Uniform tragen und recht erfolgreich sein können.» Mit 52 Prozent der Stimmen hat McGuffey die Wahl nun tatsächlich gewonnen.
Ebenfalls seine Wahl gewonnen hat Allister Chang. Er ist in Washington D.C. in das Board of Education gewählt worden und verspricht sich für die Bekämpfung von Mobbing und bessere Bildungspläne einzusetzen (MANNSCHAFT berichtete).
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