Vom ESC in die Politik: Nemo setzt sich für Nicht-Binäre ein
Es gab ein erstes Telefonat mit Justizminister Beat Jans, ein persönliches Gespräch soll folgen
Beim Eurovision Contest beeindruckte Nemo die internationale Musikwelt – und kündigte an, die neugewonnene Aufmerksamkeit für nicht-binäre Menschen nutzen zu wollen. Jetzt erfolgte der Kontakt zur Politik.
Der Sieg von Nemo beim ESC (MANNSCHAFT berichtete) sorgte für Furore. Erstmals seit 1988 ging die Trophäe wieder in die Schweiz. Grossen Zuspruch gab es dabei auch von der queeren Community, denn Nemo identifiziert sich als nicht-binär.
Seither wurde die Einführung eines dritten Geschlechts in der Schweiz heiss diskutiert. Nemo selbst hatte angekündigt, ein Gespräch mit Justizminister Beat Jans führen und sich für die Rechte seiner Community einsetzen zu wollen (MANNSCHAFT berichtete). Wie der Tages Anzeiger berichtete, habe dies nun via Telefon im Mittwoch stattgefunden.
«Das Ding ist halt, dass ein nicht-binärer Mensch automatisch zum Politikum wird, zum Individuum politischer Betrachtung», sagte Nemo. Ziel sei es, einfach Musik machen zu können – ohne grössere Dimensionen. «Und dafür telefoniere ich gerne auch mal mit Bundesräten.»
Eingeladen seien auch Personen von Transgender Network Switzerland und We Exist gewesen. Die Beteiligten besprachen darüber, wie die Situation von nicht-binären Menschen konkret in der Schweiz verbessert werden könnte. «Es war ein spannendes, gutes Gespräch, das rund eine Stunde dauerte», schrieb das Justizdepartement. Der Austausch werde fortgesetzt. Bundesrat Jans und Nemo wollen sich deshalb am 18. Juni persönlich treffen.
Bei der Zurich Pride im Juni ist Nemo ebenfalls dabei und tritt mit dem ESC-Siegerlied «The Code» auf der Hauptbühne auf (MANNSCHAFT berichtete).
Das könnte dich auch interessieren
Serie
Netflix erzählt schwules Militärdrama «Boots» und zeigt erste Bilder
Was passiert, wenn ein queerer Mann in den 1990ern ein Elitesoldat werden will?
Von Newsdesk Staff
News
Kultur
Berlin
Studie zeigt massive Gewalt gegen trans Personen
Expert*innen sprechen von einem «alltäglichem Risiko» – und geben Hinweise, wie die Situation verbessert werden kann
Von Newsdesk Staff
News
TIN
Wissenschaft
Awards
US-Präsident Trump will Gloria Gaynor im Kennedy Center ehren
US–Präsident Donald Trump hat im Kennedy Center die diesjährigen Preisträger*innen verkündet, darunter Gloria Gaynor, die viele für eine Schwulen-Ikone halten. Trump will die Veranstaltung «auf ein höheres Niveau bringen, als sie je erreicht hat».
Von Newsdesk Staff
Award
Musik
Schwul
News
Strafe fürs Gendern? Weimer plant keine Kürzung öffentlicher Zuschüsse
Sternchen oder Binnen-I: Kulturstaatsminister Weimer hat gendergerechte Sprache in seiner eigenen Behörde untersagt - und eine Sache klargestellt.
Von Newsdesk/©DPA
Deutschland
Gendern