Vielfältige Verkehrsschilder für Genf
Die Hälfte der rund 500 Schilder für Fussgänger*innen wird weiblich
Eine Schwangere, ein lesbisches Paar und eine ältere Frau frischen die Verkehrsschilder der Stadt Genf auf. Die Aktion soll die Sichtbarkeit der Frau im öffentlichen Raum erhöhen.
Weisses Dreieck auf blauem Hintergrund: Der altbekannte Mann mit Hut erhält weibliche Gesellschaft. Die Stadt Genf frischt das für Fussgänger*innen wohl prominenteste Verkehrsschild auf. Neu sind auf der Hälfte der rund 500 Schilder an Zebrastreifen die unterschiedlichsten Frauenbilder zu sehen – ein lesbisches Paar, eine Schwangere, eine ältere Frau sowie Frauen mit Rock, Hosen, kurzen oder langen Haaren.
Mit der dauerhaften Installation der Verkehrsschilder nimmt die Stadt Genf in der Schweiz eine Pionierrolle ein. Damit wolle man die Sichtbarkeit von Frauen im öffentlichen Raum erhöhen, wie Stadtpräsidentin Sandrine Salerno am 16. Januar vor den Medien erklärte.
Früher sei dieser Raum von Männern für Männer konzipiert worden. Obwohl die heute gängigen Verkehrsschilder zwar neutral gestaltet seien, so zeigten sie doch überwiegend männliche Figuren. «Diese Omnipräsenz verstärkt die Vorstellung, dass einige Menschen, vor allem Frauen, aber auch Minderheiten, dort weniger zu Hause sind als andere», sagt sie.
Die neuen Designs seien keine Spielerei. Man wolle zeigen, dass sich die Gesellschaft weiterentwickle und ein Gespräch über die Stellung der Frau im öffentlichen Raum anregen.
Das bringt die erste MANNSCHAFT des Jahres 2020
Die Kosten des Projekts belaufen sich auf 56’000 Franken und werden vollumfänglich von der Stadt finanziert. Unterstützung erhält die SP-Politikerin Salerno vom CVP-Stadtrat Serge Dal Busco, der die Idee als «wichtigen Schritt zu einem notwendigen Mentalitätswandel» bezeichnet. Die Stadt Genf sei die erste öffentliche Behörde, die ein derart umfangreiches Projekt in der Schweiz oder gar in Europa umsetze.
Ein weiteres langfristiges Projekt der Stadt Genf ist die Feminisierung der mit überwiegender Mehrheit nach Männern benannten Strassennamen.
London hat jetzt einen dauerhaften Regenbogen-Zebrastreifen
Im Rahmen der Zurich Pride 2019 passte die Stadt Zürich die Verkehrsschilder und Strassenmarkierungen der LGBTIQ-Community an (MANNSCHAFT berichtete). Neben trans Farben und Piktogrammen von gleichgeschlechtlichen Paaren taufte die Stadt die Quaibrücke kurzerhand in die «Gaybrücke» um.
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