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Zürich über Nacht in Regenbogenfarben getaucht

Vielfältige Piktogramme, die Farben der Transfahne und eine «Gay-Brücke». Die Stadt Zürich wirft sich für die Zurich Pride in Schale

Pride in Deutschland
Jetzt hat auch die Stadt Zürich einen Regenbogenstreifen, wenn auch nur für die Dauer der Zurich Pride. (Bild: Mannschaft Magazin)

Die Stadt Zürich hat sich in der Nacht auf heute ein Regenbogen-Makeover verpasst. Rund um den Bürkli- und Sechseläutenplatz lassen sich zahlreiche Hinweise auf die Zurich Pride im Strassenverkehr entdecken.

Zurzeit sind in Zürich Pridewochen, die mit dem Zurich Pride Festival am 14. und 15. Juni ihren Höhepunkt finden. Die Stadt Zürich hat sich für den grössten LGBTIQ-Anlass der Schweiz ins Zeug gelegt und über Nacht den Regenbogen in den Strassenverkehr gezaubert.

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Zahlreiche Piktogramme, Schilder sowie Bemalungen in den Farben der Regenbogen- und der Transfahne warten nun darauf, von Fussgänger*innen entdeckt zu werden. Die Installationen finden sich rund um den Bürkli- und den Sechseläutenplatz, dem Herzstück der diesjährigen Zurich Pride. Entsprechend wurde die verbindende Quaibrücke kurzerhand zur «Gay-Brücke» umgetauft. Während des Anlasses soll zudem das Stadthaus in Regenbogenfarben beleuchtet werden.

Für Zürich ist es das erste grosse LGBTIQ-Bekenntnis dieser Art. In den vergangenen Jahren hatte die Stadt zwar Regenbogenfahnen ausgehängt, die Bemalungen im Strassenverkehr sind jedoch eine Premiere.


Ein Arbeiter der Stadt Zürich gibt am frühen Freitagmorgen dem Schild der neuen «Gaybrücke» den letzten Schliff. (Bild: Mannschaft Magazin)

Die Stadt in die Pflicht genommen hatte ein Postulat der SP-Politiker*innen Alan David Sangines und Simone Brander, der Ende März im Zürcher Gemeinderat deutlich mit 92 zu 17 Stimmen bei 7 Enthaltungen angenommen wurde. Die SP-Gemeinderät*innen forderten ein deutliches «Regenbogen-Bekenntis» der Stadt zum Anlass des 50-Jahre-Jubiläums der Stonewall-Aufstände sowie dem 25-jährigen Jubiläum der Zurich Pride. Städte wie London, Paris, Wien oder Köln sollten dabei als Vorbild dienen.

Zurich Pride
Die offiziellen Transfarben dürfen auch nicht fehlen. (Bild: Mannschaft Magazin)

Sangines ist vom Resultat «überwältigt», wie er gegenüber der Mannschaft sagt. In den Tagen vor der Zurich Pride seien noch weitere farbige Installationen im Strassenverkehr rund um den Bürkli- und Sechseläutenplatz geplant.

«In der Ratsdebatte forderten wir eine Regenbogenoffensive für die Stadt Zürich. Was die Dienstabteilung Verkehr an Kreativität nun aufgestellt hat und bis zur Pride noch aufstellen wird, ist unfassbar toll und steht sämtlichen grossartigen Aktionen von anderen Städten auf der ganzen Welt in nichts nach! Ich bin stolz auf unsere Stadt und die kreativen Leute, die diese wichtige, kreative Zeichensetzung ermöglicht haben.»


Im selben Postulat bittet Sangines die Stadt Zürich um die Prüfung einer langfristigen Beibehaltung eines regenbogenfarbenen Zebrastreifens auch nach dem Zurich Pride Festival. Falls dies nicht möglich sei, könne dafür auch ein symbolischer regenbogenfarbener Zebrastreifen ausserhalb des Strassenverkehrs genommen werden. «Es wäre toll, wenn eine dieser Markierungen beibehalten werden könnte», sagt er.

Zurich Pride
Farbige Piktogramme säumen die neue «Gaybrücke». (Bild: Mannschaft Magazin)
Zurich Pride
Auch die Leitsysteme für Sehbehinderte haben einen Farbanstrich bekommen. (Bild: Mannschaft Magazin)

Am diesjährigen Zurich Pride Festival nicht fehlen dürfen auch die Regenbogenfahnen. Während in den vergangenen Jahren lediglich ein Teil der Stadt mit entsprechenden Fahnen versehen war, erfolgt heuer eine Vollbeflaggung sowohl an den Amtshäusern als auch an den öffentlichen Verkehrsmiteln. Damit kommt die Stadt einem entsprechenden Gesuch der Zurich Pride nach und entspricht der Forderung des noch hängigen Postulats der SP-Gemeinderät*innen Alan David Sangines und Vera Ziswiler, die eine Vollbeflaggung mit Regenbogenfahnen auch in zukünftigen Jahren fordern.

Zürich will sich auch im Bereich der Präventionsarbeit an internationalen Städten ein Vorbild nehmen. Als erste Stadt der Schweiz sollen Tests für sexuell übertragbare Krankheiten – HIV, Chlamydien, Syphilis, Tripper und Hepatitis – kostenlos angeboten werden. Der Zürcher Gemeinderat stimmte Anfang April einem entsprechenden Vorstoss der SP-Politiker Marco Denoth und Patrick Hadi Huber zu.


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