Verteidigungsministerium hisst Regenbogenflagge – Kritik!
Ministerin Lambrecht soll dabei sein
Zum Wochenende wird das Bundesverteidigungsministerium (BMVg) die Regenbogenflagge hissen. Trotzdem kommt von Kritik von QueerBW.
Das BMVg wird vom 1. – 4. Juli an beiden Dienstsitzen die Regenbogenflagge hissen. Auch Ministerin Christine Lambrecht (SPD) beabsichtige, bei einem der Flaggenzeremonielle dabei zu sein. Das bestätigte eine Sprecherin des Verteidigungsministeriums gegenüber MANNSCHAFT.
QueerBW, die Interessenvertretung queerer Angehöriger der Bundeswehr, begrüsste das Vorhaben, äusserte aber auch Kritik. «Zeichen sind gut – Massnahmen sind besser!» erklärte Sven Bäring, der QueerBW-Vorsitzende gegenüber MANNSCHAFT.
Das Ministerium sollte mit uns arbeiten und das Engagement ihrer Angehörigen endlich als Chance verstehen.
«Ein wichtiges Zeichen für Solidarität mit queeren Angehörigen der Bundeswehr! Doch, wo waren die? Im Gegensatz zum Innen- und Gesundheitsministerium wurden weder queere Angehörige noch die Interessenvertretung eingebunden. Wieder eine vergebene Chance! Das BMVg sollte mit uns arbeiten und das Engagement ihrer Angehörigen endlich als Chance verstehen.»
Alleine eine Flagge zu hissen, beseitige weder die bestehenden Diskriminierungen noch ändere es strukturelle Probleme, so Bäring.
In einem Brief an die Ministerin vom 28. Juni 2022, der MANNSCHAFT vorliegt, schreibt Bäring: «Mit dem Blick auf die Geschichte der Bundeswehr und der jahrzehntelangen Diskriminierung sowie dem langen Weg einer beginnenden Aufarbeitung, hat es uns als Interessenvertretung queerer Angehöriger der Bundeswehr überrascht, an diesem Vorgang weder beteiligt, noch informiert worden zu sein.»
Man habe in der Zwischenzeit sowohl Kontakt mit Lambrechts Büro als auch dem Stabselement ChgVI (Stabselement Chancengerechtigkeit, Vielfalt und Inklusion) gehabt, doch zu keinem Zeitpunkt sei die beabsichtigte Beflaggung erwähnt worden.
Zuletzt machte ein Urteil Schlagzeilen, dass die trans Kommandeurin Anastasia Biefang verpflichtete, sich beim Online-Dating züchtiger zu geben (MANNSCHAFT berichtete). Bäring forderte das Bundesverteidigungsministerium und den Deutschen Bundestag daraufhin auf, «unverzüglich Vorkehrungen zu treffen, dass das Privatleben der Soldat*innen Privatsache bleibt».
Auch der Deutsche Bundestag hisst künftig die Regenbogenflagge. Die Fahne soll vor dem Reichstagsgebäude oder auf einem der vier Türme wehen – zumindest am Christopher Street Day sowie am Internationalen Tag gegen Homo-, Bi-, Inter- und Transphobie (IDAHOBIT), der jährlich am 17. Mai begangen wird (MANNSCHAFT berichtete).
Das könnte dich auch interessieren
Deutschland
«Schützen wir das, was wir lieben»: Kühnert mit Abschiedsappell
Im nächsten Bundestag werden manche bekannte Namen fehlen. Dazu zählen auch Vertreter*innen der queeren Community wie SPD-Politiker Kevin Kühnert. Er gibt den Kolleg*innen zum Abschied etwas mit.
Von Newsdesk/©DPA
News
Politik
USA
Schwuler Trump-Buddy: Richard Grenell soll Drag-Verbot durchsetzen
US-Präsident Donald Trump hat einen neuen Spezialauftrag für seinen Sondergesandten Richard Grenell. Der schwule Politiker soll an der grössten Kultureinrichtung des Landes gegen Teile der LGBTIQ Community vorgehen.
Von Newsdesk/©DPA
News
Drag
International
Kultur
Spanien
In den Schritt gefasst? Eklat um lesbische Fussballerin
Eine Fussball-Spielerin soll ihrer Gegenerin in den Schritt gefasst haben. Nach ersten Unruhen in der Liga gibt es Hasstiraden im Netz. Jetzt äusserte sich die lesbische Sportlerin.
Von Newsdesk/©DPA
News
Lesbisch
Sport
Deutschland
++ Schule gegen Storch ++ Raub statt Date: Haftstrafen! ++
Die LGBTIQ-Kurznews aus Deutschland im Februar
Von Newsdesk Staff
Film
Queerfeindlichkeit
Schwul