«Ungeschminkt»: Ein Film übers Transsein, Vorurteile und Versöhnung
Adele Neuhauser ist im ORF in neuer Rolle zu sehen
Als Tatort Kommissarin erlangte die österreichische Schauspielerin Adele Neuhauser einen hohen Bekanntheitsgrad. Jetzt spielt sie in «Ungeschminkt» eine trans Person.
Es ist eine «Geschichte von Verletzungen und Vergebung», sagt die Hauptdarstellerin.
Erzählt wird von trans Frau Josefa, die vor über 40 Jahren ihr Heimatdorf im Streit verliess und nun dorthin zurückkehrt. Ihre Eltern sind mittlerweile verstorben, sie wird mit verdrängten Erinnerungen konfrontiert – und mit Petra, die einmal ihre Ehefrau war. Missverständnisse und Kränkungen werden erneut vordergründig, genauso gibt es aber auch ein Wiedersehen mit ihrem besten Freund von damals Blume.
Der November bei den Biberacher Filmfestspielen mit dem «Publikums-Biber» ausgezeichnete Neuhauser-Film von Drehbuchautor Uli Brée und Regisseur Dirk Kummer ist ein weiteres gemeinsames Projekt der drei Künstler*innen nach «Faltenfrei».
Zum Titel erklärte Brée: «Vielleicht weil man sich im Laufe dieser Geschichte alle Befindlichkeiten abschminken muss. Weil man einander ungeschminkt begegnet. Ungeschminkt, vielleicht nur ein anderes Wort für Wahrhaftig.»
In weiteren Rollen sind unter anderem Eva Mattes, Ulrich Noethen, Riccardo Campione, Hayal Kaya, Matthias Matschke, Florian Jahr, Luise Kinseher, Stefan Merki, Felix Everding, Michael Lerchenberg und Michael A. Grimm zu sehen.
Die Dreharbeiten in München und Umgebung fanden von Mai bis Juni 2023 statt.
«Nachdem Adele auf meinen Vorschlag hin erst einmal eine Nacht drüber schlafen musste, hab ich mich an die Arbeit gemacht. Entstanden ist eine Geschichte über Liebe, Freundschaft, Vorurteile, Missverständnisse und Versöhnung», erklärt Breé. «Dieser Film erzählt nicht nur die Geschichte einer Frau, die im falschen Körper und im falschen Leben aufgewachsen ist, sondern auch die Geschichte der Menschen, die im Schatten dieses Schicksals standen. Erst nachdem Josefa ihre verschüttete Vergangenheit ausgräbt, erkennt sie, dass Liebe und Freundschaft nichts damit zu tun haben, ob man als Frau oder als Mann sein Leben führt.»
ORF2 zeigt die Produktion am Mittwoch, dem 13. November 2024, um 20.15 Uhr und bereits einen Tag zuvor auf ORF ON. In der ARD Mediathek wurde der Film am 6. November veröffentlicht.
Seit bekannt wurde, dass die Schöpfer von «Will & Grace», Max Mutchnick und David Kohan, sich mit Ryan Murphy zusammengetan haben, um für den Sender Hulu eine queere Neuauflage der «Golden Girls» zu kreieren, brodelt die Gerüchteküche (MANNSCHAFT berichtete).
Das könnte dich auch interessieren
Film
++ Antisemitismus-Vorwurf gegen ILGA ++ Preis für queeren Film «Splitter» ++
LGBTIQ-Kurznews aus Deutschland
Von Newsdesk Staff
News
TIN
Regenbogenfamilie
Deutschland
TV
«Maestro in Blue»: Eine Männerliebe auf Paxos
Der Netflix-Hit aus Griechenland geht in die 3. Runde
Von Kevin Clarke
Serie
Liebe
TV
«Jeden Tag wäge ich ab: Sichtbar queer auf die Strasse gehen?»
Janboris Rätz im Interview
Von Saskia Balser
TIN