Die neuen schwulen «Golden Girls» – Was wir bislang wissen
Ryan Murphy produziert eine neue Serie über «Männer im gewissen Alter» in Palm Springs
Seit bekannt wurde, dass die Schöpfer von «Will & Grace», Max Mutchnick und David Kohan, sich mit Ryan Murphy zusammengetan haben, um für den Sender Hulu eine queere Neuauflage der «Golden Girls» zu kreieren, brodelt die Gerüchteküche.
Bislang bekannt war der Titel, nämlich «Mid-Century Modern», eine ironische Anspielung auf einen antiquierten Einrichtungsstil, aber auch auf Menschen, die diesen Stil mögen bzw. in diesem aufgewachsen sind – und entsprechend heute 60+ sind.
Ausserdem bekannt war bereits, dass Nathan Lane und Matt Bomer zwei der Hauptrollen übernehmen würden in einer Geschichte, die im Renter*innenparadies Palm Springs angesiedelt sein würde (statt Florida, wie im Original).
Bomer soll demnach eine Figur à la Rose bei «Golden Girls» spielen. Sie heisst Jerry Frank, in der Originalankündigung ist in Bezug auf ihn von «dirty» die Rede, was man sowohl mit «drecking» als auch mit «versaut» übersetzen könnte.
Überraschender Todesfall
Daneben soll Lane als erfolgreicher Geschäftsmann Bunny Schneiderman glänzen, eine von Dorothy inspirierte Rolle. Seine Mutter Sybil Schneiderman wird von Linda Lavin gespielt, heisst es.
Zuerst hatte das Branchenblatt Variety darüber berichtet und geschrieben, dass James Burrows bei der Pilotfolge Regie führen würde.
Jetzt hat der Sender Hulu eine erste Kurzinhaltsangabe veröffentlicht: «In der Serie folgen wir drei besten Freunden – schwule Männer im gewissen Alter – die sich nach einem überraschenden Todesfall entschliessen, ihre verbleibenden goldenen Lebensjahre in Palm Springs zu verbringen, wo der reichste von ihnen mit seiner Mutter lebt – und mit einem nackten Genz-Z-Haushälter.» Bunny sei «immer und seit Ewigkeiten» auf der Suche nach Liebe, müsse aber zuerst überzeugt werden, dass er überhaupt liebenswert ist.
Heiliger der letzten Tage
Wie bei ihrem Sohn liegen Sybils Stärken in ihren Schwächen: sie ist weise, führsorglich, exzentrisch – was dazu führt, dass sie oft kritisch ist, zu beschützend und unmoralisch.» Jerry wiederum habe die Mormonen-Gemeinde verlassen und seine gescheiterte Ehe (die er mit Anfang 20 eingegangen war), nachdem seine Frau erst ihn und dann die gesamte Kirchengemeinde informiert hatte, dass er schwul sei. Jerry ist als «Heiliger der letzten Tage» rein im Herzen. Er habe aber auch einen Killerkörper – und sei ein bisschen dumm («hard of body and soft of head»).
Im Original spielten bei den «Golden Girls» zwischen 1985 und 1992 Bea Arthur die Dorothy, Estelle Getty ihre Mutter Sophia, Rue McClanahan war als Blanche Devereaux dabei, und dann gab’s noch Betty White als Rose zu erleben. Jede dieser Schauspielerinnen wurde für ihre Rolle mit einem Emmy ausgezeichnet. Inzwischen sind alle verstorben, zuletzt Betty White 2022 im Alter von 99 Jahren (MANNSCHAFT berichtete).
«American Horror Story» und «The Boys in the Band»
Als die erste «Golden Girls»-Folge ausgestrahlt wurde, war Arthur 63 Jahre alt, Estelle 62, White 63 und McClanahan 51. Jetzt werde Bomer 46 Jahre alt sein und Lane 68, heisst es.
Bomer hatte sich 2012 öffentlich geoutet und seither prominente schwule Rollen gespielt in «Fellow Travelers» (MANNSCHAFT berichtete), «American Horror Story» und «The Boys in the Band». Lane hatte sich bereits 1999 geoutet und in Serien wie «Sex and the City» sowie Kinofilmen wie «The Birdcage» und «König der Löwen» mitgewirkt, am Broadway brillierte er in vielen Musicals, u.a. in «The Producers». Zuletzt war er in «Dicks: The Musical» zu sehen.
Laut Medienberichten ist bei Netflix auch eine lesbische Variante der «Golden Girls» in Arbeit - mit Jane Lynch und Cyndi Lauper (MANNSCHAFT berichtete).
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