Um trans Influencerin und ihren Bier-Deal tobt ein Kulturkampf
Dylan Mulvaney ist Trump-Fans ohnehin ein Dorn im Auge
Die bekannte amerikanische Biermarke «Bud Light» und die trans Influencerin Dylan Mulvaney sind in den Kulturkampf zwischen Liberalen und Konservativen in den USA geraten.
Wegen einer Kooperation mit der erfolgreichen Influencerin ist die Marke und der dahinter stehende Konzern Anheuser-Busch Inbev mit heftiger Kritik und Boykottaufrufen aus den Reihen der politischen Rechten konfrontiert.
Die trans Influencerin Dylan Mulvaney hatte Anfang April auf Instagram eine Kooperation mit «Bud Light» publik gemacht und die Marke dort bei ihren 1,8 Millionen Follower*innen beworben. Unter Anhängern des früheren Präsidenten Donald Trump löste das eine Welle der Empörung aus. «Bud Light» gehört zu den beliebtesten Biermarken des Landes.
Mulvaney hatte sich im März vergangenen Jahres in einem emotionalen Video in den sozialen Medien als trans geoutet und dafür viel Zuspruch erhalten. Im Oktober diskutierte sie mit US-Präsident Joe Biden über die Rechte von trans Personen und wurde von Konservativen angegriffen, darunter Caitlyn Jenner, die sich 2015 als trans geoutet hatte.
Der Musiker Kid Rock veröffentlichte nun als Reaktion auf die Werbe-Kooperation mit Mulvaney bei Twitter einen kurzen Clip, in dem er mit einem Gewehr auf mehrere Boxen voller «Bud Light»-Bierdosen schiesst, danach über die Biermarke und den Konzern flucht und beiden den Mittelfinger zeigt.
Kid Rock gehört zu den wenigen prominenten US-Künstlern, die Trump in dessen Amtszeit offen unterstützten. In seinem Clip trug der Sänger auch eine Kappe mit der Aufschrift MAGA. Die Abkürzung steht für Trumps Wahlkampfmotto «Make America Great Again».
Die prominente Republikanerin und glühende Trump-Anhängerin Kari Lake aus dem Bundesstaat Arizona wiederum schrieb auf Twitter, bei einer Wahlkampfveranstaltung hätten ihre Anhänger*innen «Bud Light» an einer kostenlosen Bar verschmäht. Wer auf woke setze, der gehe eben pleite, schrieb sie weiter und schob nach: «Traurig!»
Der Begriff woke bedeutet so viel wie «wach sein» und bezog sich anfangs allein auf rassistische Diskriminierung. Inzwischen nutzen ihn Konservative in den USA aber in abfälliger Weise und beklagen sich damit darüber, dass ihrer Einschätzung nach das Engagement gegen verschiedene Arten von Diskriminierung zu weit gehe. Sie laufen zum Beispiel auch Sturm dagegen, dass Kinder an Schulen über Transsexualität aufgeklärt werden.
Trans im Sport: Eurogames distanzieren sich von World Athletics. Europas grösster LGBTIQ-Sportevent bleibt inklusiv (MANNSCHAFT berichtete).
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