Strafe für homophobe Gesänge reduziert: Nur ein Ungarn-Spiel ohne Fans
Anlass sind u.a. homophobe Sprechchöre
Der Berufungsausschuss der Europäischen Fussball-Union hat das Strafmass gegen Ungarn wegen diskriminierenden Verhaltens seiner Fans bei den EM-Spielen gegen Portugal, Frankreich und Deutschland abgemildert.
Demnach muss Ungarns Fussball-Nationalteam nur das nächste UEFA-Heimpflichtspiel ohne Zuschauer austragen. Ursprünglich waren zwei Partien vor leeren Rängen vorgesehen. Ein weiteres Spiel wird zur Bewährung von zwei Jahren ausgesetzt. Das entschied das Gremium laut einer UEFA-Mitteilung von Mittwoch.
Die weiteren Sanktionen haben weiter Bestand: Der ungarische Verband muss eine Geldstrafe von 100 000 Euro zahlen und bei der Partie ohne Zuschauer ein Banner mit der Aufschrift #EqualGame präsentieren.
Nach dem ersten Gruppenspiel in Budapest hatten portugiesische Medien berichtet, dass Superstar Cristiano Ronaldo von manchen Zuschauern in der Puskas Arena übel angefeindet wurde. Vor dem Spiel gegen Deutschland in München hatten ungarische Fans nach Angaben der Polizei «homophobe Sprechchöre» skandiert, sie versuchten demnach auch «gemeinsam in einen anderen Block überzuwechseln».
Im Spiel gegen Frankreich waren Spieler des Weltmeisters wüst und rassistisch beschimpft worden. Wenn der schwarze Stürmer Kylian Mbappé am Ball war, ertönten immer wieder Affenlaute von den Rängen. Dies berichtete ein dpa-Reporter aus dem Stadion. Angreifer Karim Benzema, der algerische Wurzeln hat, wurde ebenfalls vereinzelt verbal angepöbelt (MANNSCHAFT berichtete).
Nach der UEFA-Entscheidung dürfte das erste Heimspiel Ungarns bei der kommenden Auflage der Nations League betroffen sein.
Die nächste Meisterschaft steht schon 2022 bevor: Der LSVD hat für die WM in Katar einen Boykott gefordert. Dänemark will die WM nutzen, um auf die Menschenrechtssituation in dem Land hinzuweisen (MANNSCHAFT berichtete).
Das könnte dich auch interessieren
Sport
Sportler Jake Williamson bricht Hyrox-Rekord und will Vorbild sein
Der offen schwule Athlet Jake Williamson hat den Weltrekord im Hyrox für das Männer-Doppel gebrochen.
Von Newsdesk Staff
Queer
Schwul
Berlin
Nach Mobbing gegen schwulen Lehrer: Schule offen für queere Projekte
Seit einer Woche ist eine Schule in den Negativschlagzeilen, weil dort ein Lehrer monatelang wegen seiner Homosexualität gemobbt worden sein soll. Nun kommt etwas Bewegung in den Fall.
Von Newsdesk/©DPA
Bildung
Deutschland
Queerfeindlichkeit
Religion
Schwul
Deutschland
SPD-Frau aus Sachsen: Sophie Koch ist die neue Queerbeauftragte
Ihr Vorgänger hat sich für seine Initiativen Respekt erworben. Nun will sich eine Frau aus Sachsen um die Rechte und das Ansehen queerer Menschen kümmern.
Von Newsdesk/©DPA
News
Politik
Ungarn
Pride-Verbot: 20 EU-Länder erhöhen den Druck auf Ungarn
20 EU-Staaten stellen sich klar gegen Ungarns Pride-Verbot. Auch Deutschland verschärft den Ton Richtung Budapest – und bringt einen möglichen Entzug der Stimmrechte ins Spiel.
Von Newsdesk/©DPA
News
Österreich
Pride
Deutschland