Donald Trump spottet mit Frauennamen über schwulen Moderator
Kurz vor den US-Präsidentschaftswahlen nimmt der Wahlkampf immer hässlichere Züge an. Donald Trump teilt vermehrt gegen die LGBTIQ-Community aus. Jüngstes Opfer: TV-Persönlichkeit Anderson Cooper.
In einer Serie von Angriffen auf den schwulen CNN-Moderator Anderson Cooper bedient sich der ehemalige US-Präsident Donald Trump vermehrt einer homophoben und frauenfeindlichen Strategie.
Während eines Auftritts in Michigan und auch in Beiträgen auf seiner Plattform «Truth Social» bezeichnete Trump den CNN-Star wiederholt als «Allison Cooper». Indem er Cooper mit einem weiblichen Namen erwähnt, betreibt er klassisches Mobbing, wie es viele schwule Männer aus der Schulzeit kennen dürften. Mit der Andeutung, ein Frauenname sei etwas Schlechtes, setzt Trump auch Frauen herab.
Trump griff Cooper erstmals am 25. Oktober auf Truth Social an und spottete erneut einer Wahlkampfveranstaltung, als er sich auf ein Interview zwischen Cooper und Kamala Harris bezog. «Wenn man ihr Interview mit Allison Cooper gesehen hat... ein netter Typ. Kennt ihr Allison Cooper? CNN Fake News», sagte Trump.
Cooper selbst ging in einer Sendung auf Trumps wiederholte Beleidigungen ein und betonte, dass er normalerweise nicht auf dessen Angriffe reagiere. Hier allerdings sah er eine Ausnahme: «Er hat mich kürzlich mit einem weiblichen Vornamen angesprochen – eine Art Drittklässler-Beleidigung gegen Schwule», kommentierte Cooper. «Es lohnt sich nicht, darauf zu antworten.»
Am 5. November wird in den USA eine neue Präsidentin oder ein neuer Präsident gewählt. Im Schlussspurt des Wahlkampfs schlägt Trumps Kampagne vermehrt homophobe sowie trans- und frauenfeindliche Töne an. In der Folge sprechen sich immer mehr LGBTIQ-Stars für Kamala Harris aus (MANNSCHAFT berichtete).
Wie selbst der republikanisch-ausgerichtete Sender Fox News bemerkte, floss in den letzten Tagen Millionen US-Dollar in transfeindliche Werbespots. Moderatorin Jessica Tarlov sagte, dass das Verunglimpfen von trans Personen «kein starkes Signal für den Abschluss des Wahlkampfes» sei und kritisierte die Strategie. «Das Hauptthema, für das die Republikaner aktuell Geld ausgeben, sind trans-bezogene Themen – die Wirtschaft steht erst an fünfter Stelle», stellte sie fest.
Der Bundesstaat Pennsylvania wird die US-Wahl mitentscheiden. Im Kernland Amerikas spaltet der Kulturkampf ganze Familien. Eine Frau und ihren Urenkel bringt er näher zusammen (MANNSCHAFT berichtete).
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