Rath kontert Lagerfeld: Jogginghosen können gepflegt aussehen
Von wegen «die Kontrolle übers Leben verloren»
Der schwule Modeschöpfer Thomas Rath ist gegen ein Jogginghosen-Verbot an Schulen.
«Mode und die Art, wie wir uns kleiden, untermalt unsere Persönlichkeit und ist ein Spiegelbild unserer Emotionen», sagte Rath der Deutschen Presse-Agentur am Donnerstag. Eine Kleiderordnung für ein gepflegtes Aussehen befürworte er, allerdings könne auch eine Jogginghose gepflegt aussehen.
Zuletzt hatte ein Jogginghosen-Verbot an einer Schule in Wermelskirchen bei Remscheid hohe Wellen geschlagen. Von der Schule hiess es am Mittwoch, man wolle die Kleiderordnung «trotz Kritik in den Medien» aufrechterhalten. Zunächst hatte die Rheinische Post berichtet, dann verbreitete sich das Thema besonders in den sozialen Medien.
Die Schüler*innen sollten so dazu animiert werden, Kleidung zu tragen, die nicht zum «Chillen» verleite. Für die Vorbereitung auf das Berufsleben sei eine Abkehr von der Jogginghose wichtig, teilte die Schule weiter mit.
Das Karl Lagerfeld zugeschriebene Zitat «Wer eine Jogginghose trägt, hat die Kontrolle über sein Leben verloren» kann der 56-jährige Rath nicht unterstützen (MANNSCHAFT berichtete). «Die Jahre des Modediktats sind, Gott sei Dank, vorbei und wir können uns individuell kleiden», sagte Rath, der unter anderem als Juror bei «Germany’s Next Topmodel» zu sehen war. «Es gibt wunderbare gepflegte Alternativen, die auf der Couch als auch auf der Strasse bequem sind und gut aussehen.»
Die Akzeptanz für Jogginghosen habe stark zugenommen, «auch durch den grossen Einfluss der Streetwear in unserem Alltag, welcher wichtig ist und uns jung hält. Wir alle möchten nicht aussehen wie unsere Grosseltern.»
In den USA kam es aufgrund der Kleiderordnung einer Schule in der Vergangenheit sogar schon einmal zum Ausschluss eines Schülers, weil dieser Nagellack trug (MANNSCHAFT berichtete).
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