René Koch: «Das ist jetzt meine Alterskarriere»
Der Starvisagist malt mit Lippenstiften
Er schminkte Film-Legende Hildegard Knef, war lange Chefvisagist bei Yves Saint Laurent und sammelt Lippenstifte. Nun wird «Mr. Lipstick» René Koch 80 Jahre alt und widmet sich einem besonderen Hobby.
Udo Lindenberg malt mit Eierlikör und der Berliner Starvisagist René Koch setzt jetzt auf eine besondere Technik bei seiner Kunst: Er greift zum Lippenstift.
«Das ist jetzt sozusagen meine Alterskarriere», sagt Koch kurz vor seinem 80. Geburtstag am Montag (22.9.). Der Schönheits-Experte hatte viele Stars vor dem Spiegel, darunter Zarah Leander, Hildegard Knef und Joan Collins. Zudem war der gebürtige Heidelberger mehr als 20 Jahre lang bei den Marken Charles of the Ritz und Yves Saint Laurent, wo er Chefvisagist wurde. Knef schminkte er die «smokey eyes», die schwarz umflorten Augen. Sie taufte seinen Hund auf den Namen «Hilde».
In der Hauptstadt betreibt er eine private Lippenstift-Ausstellung, wird auch «Mr. Lipstick» genannt. Er gibt Schminkkurse für blinde Frauen und kümmert sich kosmetisch um Menschen mit Schicksalsschlägen wie Brand- und Unfallnarben.
Koch klebt Lippenstifte auf Leinwand Er male schon lange mit Acryl, sagt Koch. Neuerdings nutze er für seine Werke auf der Leinwand verschiedene Lippenstifte – etwa in Pink, Rot oder Blau. Damit male er Gesichter und Ornamente. «Ich finde, das hat noch keiner gemacht und das ist auch originell.» Der Visagist besprüht seine Werke mit Fixierlack und klebt die benutzten Lippenstifte auf das Bild. Er wolle auch eine Ausstellung vorbereiten, müsse dafür aber noch mehr Bilder vorbereiten.
Seinen 80. Geburtstag will er mit Freund*innen bei einem Italiener im Berliner Westen feiern. Er schaue mit Freude auf das nächste Lebensjahr. Die 80 sei «das schönste Geburtstags-Geschenk, was ich mir selber mache», sagt Koch, der mit 18 Jahren nach Berlin zog. Dort jobbte er als Tellerwäscher, Barkeeper und Travestie-Künstler. Dann kam die Kosmetik. Lippenstifte sammelt er weiter gerne.
Erstmals seit Jahrzehnten findet man im Internet wieder Szenen aus schwulen Vintage-Pornos, die als verschollen galten. Sie laden zu einer Zeitreise ein und einer Diskussion darüber, wie frühere Generationen sich «idealen» Sex als Utopie vorstellten (MANNSCHAFT-Story).
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