«Sounds of Berlin»: Mit Musik durch die Lange Nacht der Museen
Auch das Schwule Museum Berlin ist dabei – und wurde neuerlich beschmiert
Wie klingt Berlin? Welche Töne prägen eine Hauptstadt? Für die Lange Nacht der Museen haben sich die rund 75 teilnehmenden Häuser an diesem Samstag mit «Sounds of Berlin» einen besonderen Schwerpunkt vorgenommen.
Von 18.00 Uhr an bis 2.00 Uhr am Sonntagmorgen verspricht das Team von Kulturprojekte Berlin «eine klangvolle Reise durch die nächtliche Museumslandschaft» mit einem Ticket für mehr als 700 Veranstaltungen.
Eröffnet wird die seit 1997 organisierte Lange Nacht der Museen durch Kultursenator Joe Chialo (CDU) vor dem Alten Museum auf der Museumsinsel, die auch als Zentrum der Nacht fungiert. Dort zwischen Humboldt Forum, Lustgarten und Kolonnadenhof sind musikalische Einschübe geplant etwa mit dem Stegreif Orchester, N.U. Unruh von den Einstürzenden Neubauten oder Rapper Zebra Katz.
Diese Form der Kooperation vieler Museen mit Shuttle-Bussen und übergreifendem Ticket gilt als Berliner Erfindung. Das Erfolgskonzept haben inzwischen mehr als 100 Städte auch international aufgegriffen und in eigenen Formen umgesetzt. In Paris etwa wird die «Nuit blanche» gefeiert, Amsterdam organisiert eine «Stichting N8».
Songs der 1920er Jahre Das Programm der diesjährigen Berliner Nacht reicht nach Angaben der Veranstalter*innen vom Dienstag von Eindrücken der Musikstadt Berlin des 19. Jahrhunderts über Sounds des Kalten Krieges in der geteilten Stadt bis hin zu Klangworkshops für Kinder und Familien.
Im Stasi-Museum sind historische Soundcollagen zu hören, das Schwule Museum präsentiert Songs der 20er Jahre, Klangporträts Berliner Strassen gibt es im Museum der Unerhörten Dinge. Konzerte, DJ-Sets oder musikalische Führungen bereiten unter anderem die Nationalgalerie der Gegenwart im Hamburger Bahnhof, die Neue Nationalgalerie oder das C/O Berlin vor.
Nachdem das Schwule Museum zuletzt mehrfach Opfer von Anschlägen geworden war (MANNSCHAFT berichtete), wurde nun – kurz vor der Langen Nacht der Museen – die Fassade mit Graffiti besprüht.
Entsprechende Bilder postet ein Mitarbeiter Anfang dieser Woche auf Facebook mit dem Hinweis: «Die Schmierfinken waren mal wieder da.» Gefolgt ist sein Eintrag von einem Wut ausdrückenden Emoji.
2021 hatte Facebook die Seite des Schwulen Museums gesperrt und «bestrafe» damit die Institition für einen geplanten Post mit Fotografien der queeren südafrikanischen Künstlerin Zanele Muholi (MANNSCHAFT berichtete).
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