Serienjunkie: Queere Tipps für den Januar
Von neuen Produktionen bis hin zu lang erwarteten Fortsetzungen
Unser Serienjunkie informiert monatlich über die aktuellen, queeren Neustarts. Der Januar bietet einiges, um gut ins Jahr 2025 zu starten.
Von neuen Produktionen bis hin zu lang erwarteten Fortsetzungen.
Frohes neues Jahr, liebe Junkies! Gute Vorsätze? Mir persönlich sind ja gute Serien lieber. Eine äusserst vielversprechende Mystery-Serie startet passenderweise schon am 1. Januar auf Netflix. An dem Tag also, an dem wir uns ohnehin auf der Couch von zu vielen Drinks und Raclette-Pfännchen erholen müssen.
#Ich vermisse dich
In «Ich vermisse dich» staunt Detective Kat Donovan (Rosalind Eleazar) nicht schlecht als sie plötzlich ihren Ex-Verlobten auf einer Dating App entdeckt. Das wäre vielleicht nicht allzu ungewöhnlich, wäre er nicht vor 11 Jahren ganz plötzlich verschwunden und würde seitdem vermisst. Nun sieht sich Kat erneut gezwungen, sich seinem mysteriösen Verschwinden zu stellen und muss lernen, dass man alte Geschichten manchmal besser ruhen lässt.
Nicht nur muss sie herausfinden, dass der Vermisstenfall mit dem Tod ihres eigenen Vaters zusammenhängt, plötzlich verschwinden auch andere Personen in ihrem Umfeld. Die Adaption eines Romans von Thriller-Autor Harlan Coben verspricht einmal mehr überraschende Wendungen und spannende Storylines.
«Doctor Who»-Fans wird freuen, dass trans Schauspielerin Mary Malone als Kats beste Freundin Aqua zu sehen ist. Und wie schon in den vorangegangenen Romanverfilmungen von Coben übernimmt auch der schwule Schauspieler Richard Armitage («Der Hobbit») erneut eine Rolle. Er spielt den Polizeichef Ellis Stagger. Die 10 Episoden dürften sich ideal zum Ausnüchtern eignen.
#Mayfair Witches
Am 06. Januar geht es bei MagentaTV dann endlich mit der zweiten Staffel von Anne Rice’s «Mayfair Witches» weiter. In der ersten Staffel musste die Chirurgin Rowan (Alexandra Daddario) erkennen, dass sie einem uralten Hexengeschlecht angehört. Mit Lasher (Jack Huston) stellt sich ihr ein mächtiger Dämon entgegen, der nun im Zentrum der neuen Folgen stehen soll.
Speziell für die Serie wurde die Rolle der Jojo Mayfair geschrieben, die von trans Schauspielerin Jen Richards gespielt wird, und die Rowan bei ihrem Kampf tatkräftig unterstützt. In den neuen Folgen soll nun auch ein Crossover mit der queeren Serien-Adaption von Rice‘s «Interview mit einem Vampir» eingeleitet werden. Man darf gespannt sein, wie das aussehen wird.
#Extraordinary
Jen (Máiréad Tyers) ist die wandelnde Ausnahme in einer Welt, in der alle an ihrem 18. Geburtstag eine Superkraft entwickeln. Ihre Mitbewohnerin und Freundin Carrie sowie der mysteriöse und bisexuelle Kash helfen ihr dabei, nicht in Trübsal zu versinken und Jens Superkraft vielleicht doch noch hervorzukitzeln. Ihren Humor zieht die britische Serie «Extraordinary», die ihre Free-TV-Premiere am 14. Januar bei ZDF neo hat, aus den verrückten Superkräften, die jeder in Jens Umfeld zu haben scheint.
Trotz allem, gehen alle ganz normalen Jobs nach und bestreiten ihren Alltag nicht anders als wir. Nicht zuletzt ist die Serie aber auch eine wunderbare Parabel, die von Selbstliebe und der Akzeptanz der eigenen Andersartigkeit erzählt. Jetzt können auch alle einschalten, die kein Disney+ haben. Dort war die Serie zuvor bereits abrufbar.
#Severance
Die Scifi-Thriller-Serie «Severance» ist sicherlich eine der ambitioniertesten der letzten Jahre, lief hierzulande aber noch weitgehend unter dem Radar. Erzählt wird von den Arbeitern einer Firma, die mittels eines chirurgischen Eingriffs am Gehirn, die Erinnerungen der Mitarbeiter an ihr Privatleben von den Erinnerungen an den Arbeitsalltag trennt. Das Arbeits-Ich weiss also nicht, was daheim geschieht, und das Privat-Ich nicht, was im Büro passiert.
Doch Mark (Adam Scott) fallen immer mehr Ungereimtheiten auf und er beginnt das sogenannte Severance-Programm zu hinterfragen, an dem auch er teilgenommen hat. Welche Absichten verfolgt sein Arbeitgeber? Und ist seine Ehefrau wirklich gestorben? Auch eine queere Storyline spielt von Anfang an eine zentrale Rolle.
Die Liebesgeschichte von Irving (John Turturro) und Burt (Christopher Walken) ist auch deshalb so besonders, weil die beiden Männer im fortgeschrittenen Alter sind. Leider noch immer eine Seltenheit in der TV-Landschaft. Vor allem der Autorenstreik in Hollywood hat dafür gesorgt, dass wir vergleichsweise lange auf eine zweite Staffel warten mussten. Die neuen Folgen, der von Ben Stiller produzierten Serie, werden nun ab dem 17. Januar wöchentlich bei Apple+ zu sehen sein.
#Harlem
«Harlem», eine Comedy-Serie um vier Frauen, die im gleichnamigen New Yorker Stadtteil zuhause sind, lässt sich wohl am besten als queeres und schwarzes «Sex and the City» bezeichnen. Am 23. Januar startet bei Amazon Prime die dritte Staffel, der bei Kritik und Zuschauerschaft gleichsam beliebten Serie.
Während sich «Sex and the City» vornehmlich mit den Belangen wohlhabender, heterosexueller und weisser Frauen befasst, sind unter den vier schwarzen Ladys aus «Harlem» mit Quinn (Grace Byers) und Tye (Jerrie Johnson) gleich zwei queere Frauen, die versuchen Liebe, Freundschaft und Karriere unter einen Hut zu bekommen. Sicherlich erfindet auch «Harlem» das Rad nicht neu, ist aber in vielerlei Hinsicht erfrischender als «And Just Like That». In den neuen Folgen gilt es wieder wichtige Entscheidungen zu treffen. Nicht nur, was die Karriere angeht.
Der Januar bietet also schon eine Handvoll Serien, mit denen es sich gemächlich ins neue Jahr starten lässt. Lasst es ruhig angehen. Ins Fitnessstudio könnt ihr auch im Februar noch gehen.
2024 sind wieder einige Persönlichkeiten aus der LGBTIQ Community verstorben. Sie werden fehlen (MANNSCHAFT berichtete).
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