Segen für alle – Über 70 Gottesdienste für die Liebe
Paare, die einen Segen wünschen, können sich noch bis zum 7. Mai melden
Über 70 Segnungsgottesdienste für Paare, die sich lieben, finden deutschlandweit am und um den 10. Mai statt. Dabei wird allen Paaren der Segen gespendet, die ihn in einem Gottesdienst wünschen.
76 Kirchorte beteiligen sich bei den Segnungsgottesdiensten, die um den 10. Mai in ganz Deutschland gefeiert werden – das ist der Stand vom 30. April. Sie sind eine Reaktion auf der Verbot der römischen Glaubenskongregation, die am 15. März noch einmal die katholische Position zur Segnung homosexueller Paare bekräftigte mit dem Hinweis, Gott könne Sünde nicht segnen (MANNSCHAFT berichtete).
#liebegewinnt wurde initiiert von Menschen aus 10 Gemeinden in ganz Deutschland, darunter Priester, Diakone, Pastoral- und Gemeindereferent*innen sowie Ehrenamtliche.
«Wir segnen nicht die Sünde» – das ist ein Schlag ins Gesicht für Menschen weltweit, die z.T. ein Leben lang um ihre Art zu lieben ringen und dafür lange genug diskriminiert wurden – auch von der Kirche», hatten die Initiator*innen daraufhin erkärt. «Es ist auch ein Schlag ins Gesicht für alle Seelsorger*innen und Theolog*innen, die Menschen in entscheidenden Situationen ihres Lebens den Segen Gottes zusagen, den Gott allein schenkt. Zur Realität dieser Kirche gehört bislang, dass eine Segensfeier für homosexuelle Paare und für Menschen, die nach einer zerbrochenen Ehe sich neu verlieben, meist heimlich passieren muss.» Ein Segen durch die Hintertür sei jedoch beschämend – für die zu Segnenden und für die Kirche.
Zum 10. Mai oder um diesen Tag herum soll nun mit vielen kreativen Zeichen sichtbar gemacht werden, wie sehr viele Menschen in der Kirche die bunte Vielfalt der verschiedenen Lebensentwürfe und Liebesgeschichten von Menschen als Bereicherung und Segen empfänden.
Auch in Zürich können sich am Abend des 10. Mai gleichgeschlechtliche wie auch Heteropaare auf dem Platzspitz segnen lassen. Katholisch Stadt Zürich organisiert die Aktion (MANNSCHAFT berichtete)
Der Titel «Liebe gewinnt» stammt von einem gleichnamigen Lied der Kölner Band Brings. Diese wird in der kommenden Woche eine Neuauflage ihres Musikvideos veröffentlichen, in dem Regenbogenfahnen gezeigt werden, die seit dem 15. März deutschlandweit vor Kirchen gehisst wurden. Rund 250 Dateien wurden für die «Rainbow-Edition» des Liedes aus ganz Deutschland eingesandt – eine Auswahl wird im Video zu sehen sein.
Zusätzlich spielen Brings bei dem Segnungsgottesdienst am 10. Mai in St. Agnes Hamm. Dort wird neben der WDR-Moderatorin Yvonne Willicks ebenso Birgit Mock im Gottesdienst die Fürbitten sprechen. Mock leitet gemeinsam mit Bischof Helmut Dieser aus Aachen das Forum zum Thema «Sexualität und Partnerschaft» des Synodalen Wegs. Mock und Dieser hatten am 27. März eine von mehr als 2.600 Seelsorger*innen unterzeichnete Unterschriftenliste entgegen genommen. Die kirchlichen Mitarbeiter*innen hatten damit ihre Bereitschaft bekundet, trotz der römischen Intervention gleichgeschlechtliche Paare zu segnen. Ebenso in Hamm wird ein kirchlicher Mitarbeiter, der seit Jahren in einer gleichgeschlechtlichen Partnerschaft lebt, ein Glaubenszeugnis abgeben. Der Gottesdienst wird live gestreamt.
Die Corona-Situation setze der Gestaltung von Segnungsgottesdiensten klare Grenzen, erklärt die Initiative. So würden einzelne Gottesdienste ausschliesslich online stattfinden, als Videokonferenz-Gottesdienst, andere werden gestreamt.
Paare, die einen Segen wünschen, können sich noch bis zum 7. Mai melden bei [email protected].
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