Schwulenclub Kreml bleibt Kreml
Jetzt erst recht, findet man in Belfast
In Belfast gibt es einen schwulen Club namens Kremlin (dt. Kreml). Nach der russischen Invasion in der Ukraine sieht man keinen Grund, seinen Namen zu ändern.
Man möchte den Namen vielmehr als «Stinkefinger» für die notorisch homophobe russische Regierung unter Wladimir Putin verstanden wissen. Wie das Management gegenüber dem Belfast Telegraph (bezahlpflichtiger Artikel) erklärte, sei das Kremlin, vor 22 Jahren gegründet, immer schon ein riesiger Schwulenclub gewesen, der die LGBTIQ-Community unterstützt hat. Es gibt dort auch eine Clubnacht namens «Revolution».
Der Kreml in Moskaul ist der Sitz des russischen Präsidenten und zugleich Symbol für das Zentrum der Macht im Land.
Das Thema des Kremlin wurde vom Aufstand der russischen Arbeiterrevolution unter der Führung Lenins inspiriert und verband sich mit der Opulenz der Zarenpaläste, erklärten die Macher des Kreml im Februar via Instagram.
«Als beschlossen wurde, dass es in Russland illegal sei, schwul zu sein, erhielten wir viele Nachrichten, in denen wir gefragt wurden, ob wir den Namen Kreml ändern würden. Wir sahen es als eine noch grössere politische Haltung an, den Namen so zu lassen, wie er ist.» Die Rede ist vom Gesetz gegen «Homopropaganda», das seit 2013 in ganz Russland gilt (MANNSCHAFT berichtete).
«Eine Bar, die sich in Schwulenbesitz befindet, von Schwulen geführt wird und seit fast einem Vierteljahrhundert das Herz der schwulen Community ist – alles, was Putin verabscheut.»
Zu sehen, wie Russland die Ukraine angreift – das sei «herzzerreissend» gewesen. «Die Bilder werden uns noch lange begleiten. Wir beten, dass dies bald endet.» Und weiter: «Dieser Kreml steht zur Ukraine und wir sehen sie in dieser unermesslich schwierigen Zeit und senden unsere Liebe und Gebete.»
Kürzlich zeigten nach einem Hackerangriff bulgarische TV-Stationen Wladimir Putin als «schwulen Clown». Das Meme ist in Russland seit 2017 offiziell verboten (MANNSCHAFT berichtete).
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