Hetze am Badesee: «Schwule und Lesben sollten abgeschossen werden!»
Ein 82-jähriger Mann rief in Berlin lautstark zu Straftaten gegen Homosexuelle auf
Bei einem Polizeieinsatz am Sonntagabend in Grunewald bedrängten Umstehende die Einsatzkräfte. Dort war es zu homofeindlichen Äusserungen gekommen.
Gegen 18.30 Uhr alarmierten zwei 38-jährige Männer die Polizei zur Badewiese im Halenseepark und teilten dort den Einsatzkräften mit, dass sie auf der Badewiese lagen. Beide waren als Paar zu erkennen. In der Nähe ihres Liegeplatzes hielt sich ein 82-Jähriger auf, der, an die beiden Männer gerichtet, mehrmals lautstark zu Straftaten gegen Homosexuelle aufgefordert haben soll.
«Ausländer, Schwule und Lesben sollten abgeschossen werden», rief der Mann, wie die Polizei gegenüber MANNSCHAFT angab.
Die Ausrufe sollen von weiteren Zeug*innen gehört worden sein. Als die Einsatzkräfte den 82-jährigen Tatverdächtigen ansprachen und seine Identität feststellten, erhoben sich mehrere andere Badegäste und begannen die eingesetzten beiden Beamten und ihre Kollegin aggressiv zu bedrängen.
Nur durch Wegdrücken und dem Einsatz weiterer Polizist*innen konnte die Lage beruhigt werden. Eine Atemalkoholmessung bei dem Tatverdächtigen ergab einen Wert von rund 0,8 Promille. Nach Beendigung der polizeilichen Massnahmen entliessen sie den 82-Jährigen wieder am Ort. Er muss sich nun wegen des Verdachts der öffentlichen Aufforderung zu Straftaten verantworten.
Die Ermittlungen führt der Polizeiliche Staatsschutz des Landeskriminalamtes.
Viel Hassgewalt in der Hauptstadt: Nach dem CSD Berlin gab es diverse homofeindliche Beleidigungen, Tritte und Fausthiebe (MANNSCHAFT berichtete). Berlins Justizsenatorin Lena Kreck (Linke) hatte sich zuvor für eine schnelle und lückenlose Aufklärung von Straftaten im Bereich Hasskriminalität gegen queere Menschen ausgesprochen (MANNSCHAFT berichtete).
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