Tel Aviv sagt Pride-Parade ab – Keine Zeit für Feiern
2025 will man wieder demonstrieren
Die diesjährige Ausgabe der berühmten Pride-Parade in Tel Aviv ist wegen des Gaza-Krieges und der Geiselkrise abgesagt worden.
«Dies ist nicht die Zeit für Feiern», schrieb Bürgermeister Ron Huldai am Mittwoch auf der Online-Plattform X. Israel mache derzeit eine der «schwierigsten Zeiten überhaupt» durch, fügte Huldai hinzu. Die für den Umzug am 8. Juni vorgesehenen Gelder würden nun dem Gemeindezentrum für die LGBTQ-Gemeinde zur Verfügung gestellt. Zum Abschluss schrieb der Bürgermeister: «Wir sehen uns auf der Pride-Parade im Juni 2025.»
Vergangenes Jahr hatten sich rund 150’000 Menschen an der Pride-Parade beteiligt (MANNSCHAFT berichtete). Mit Regenbogenflaggen und bunten Kostümen versammelten sie sich an der Strandpromenade und zogen ausgelassen durch die Strassen. Dabei demonstrierten sie für gleiche Rechte für LGBTIQ. Die liberale Küstenmetropole gilt als Hochburg der Szene im Nahen Osten.
Doch die Community beschäftigte im letzten Jahr die geplante Justizzeform, es wurde eine Verschlechterung ihrer Rechte befürchtet. Mehrere Minister in der Regierung sind offen homophob (MANNSCHAFT berichtete). Insbesondere die streng-religiösen Parteien lehnen Gesetzesänderungen zugunsten von nicht-heterosexuellen Menschen ab. Sie sehen dies als Verstoss gegen jüdische religiöse Gebote an.
Leztes Jahr war im Gan Me’ir Park in Tel Aviv ein neues LGBTIQ-Zentrum eröffnet worden (MANNSCHAFT berichtete). Es wurde von der Gemeinde Tel Aviv-Yafo für ingesamt etwa 30 Millionen NIS gebaut, etwa 7,5 Millionen Euro. Das neue Zentrum ist doppelt so gross wie das Vorgängergebäude und nach eigenen Angaben eines der grössten LGBTIQ-Zentren der Welt. Es wird vollständig von der Kommune finanziert und betrieben.
Israel stellt die Hinterbliebenen queerer Soldat*innen gleich. Das Verteidigungsministerium bezeichnete dies als «unsere moralische Schuld» (MANNSCHAFT berichtete)
Das könnte dich auch interessieren
Wien
Auf Luziwuzis Spuren: Conchita Wurst singt in der schwulen Sauna
Eine der berühmtesten schwulen Saunen der Welt geht neue Wege. Im Wiener «Kaiserbründl» werden jetzt auch Konzerte veranstaltet. Conchita Wurst tritt dort auf. Zuvor und danach gibt es exklusive Führungen für alle Konzertgäste.
Von Christian Höller
Schwul
Unterhaltung
News
Lifestyle
Österreich
News
Wegen Pride-Fahne: Mann bei Gemeindefest in Essen verletzt
In Essen wird auf einem katholischen Gemeindefest mindestens ein junger Mann attackiert und verletzt. Der Angreifer störte sich offenbar an einer Regenbogenfahne. Der Bischof verurteilt die Attacke.
Von Newsdesk/©DPA
Deutschland
Queerfeindlichkeit
USA
Attentat auf Charlie Kirk: Mutmasslicher Täter wegen Mordes angeklagt
Der Tod von Charlie Kirk entfaltet in den USA enorme politische Wirkung. Während das Verfahren gegen den mutmasslichen Attentäter anläuft, wird Kirk von vielen Anhänger*innen schon zum Märtyrer stilisiert.
Von Newsdesk/©DPA
Queerfeindlichkeit
News
TIN
Norwegen
Doku über Skandal-Paar: Die Prinzessin und ihr bisexueller Schamane
«Ein Schamane und eine Prinzessin verlieben sich ... und es gibt Bösewichte», so wird die Netflix-Doku angekündigt. Bei der Geschichte von Märtha Louise und Durek Verrett geht es also um mehr als nur eine royale Liebesgeschichte.
Von Newsdesk Staff
Gesellschaft
International
Liebe
Bi