«Schwarz, arm, schwul» – Erster Mann trägt Fahne durch Rios Sambodrom
Der Karneval steht für Freiheit, Liebe und Leidenschaft, sagt Anderson Morango
Anderson Morango führte am Wochenende seine Sambaschule Arranco durch das Sambódromo in Rio de Janeiro. Eine Premiere!
«Der erste Fahnenträger des zeitgenössischen Karneval», steht in der Selbstbeschreibung seines Instagram-Profils, versehen mit zwei Regenbogenfahnen. «Lasst uns die Flagge des Respekts hissen.»
Er sei sei aufgeregt, sagte Anderson Morango, bevor er seine Sambaschule Arranco durch das Sambodrom führte, das Sambódromo da Marquês de Sapucaí. «Guck, wo ich – schwarz, arm und schwul – jetzt stehe: Bei der grössten Karnevalsshow der Welt. Das war immer mein Traum.» zitiert ihn die Tagesschau.
Er war jetzt der erste Mann, der als Fahnenträger beim Sapucaí-Karneval auftrat. Das mache ihn stolz, denn er glaube, mit seinem Einsatz ein positives Signal zu senden.
«Hier zu sein bedeutet für mich Freiheit. Es bedeutet: Nein zu Vorurteilen. Es soll zeigen, dass man sein kann, was man will», erklärte er laut dem Portal Globo.
Er wolle eine Inspiration für alle sein. «Hier zu sein ist ein Akt des Widerstands.» Ohnehin ist Karneval für ihn ein magischer Moment, wo die Menschen befreit werden, wo sie sind, was sie sein wollen. «Der Karneval steht in meinem Leben für Freiheit, Liebe und Leidenschaft.»
Und dann ist da noch: Renata Salles. Die trans Frau leitet laut newsrnd die erste queere Sambaschule «Bangay» von Rio des Janeiro. Gegründet wurde die Gruppe vor sieben Jahren von Sandra Andréa dos Santos. Bei den ersten Auftritten ernteten sie schlimme Reaktionen: »Da waren Leute, die haben von oben auf uns runtergepinkelt, uns mit Bier bespritzt.» Andere zogen ihnen an den Haaren.
Auch der ehemalige Präsident Jair Bolsonaro machte aus seinem Hass auf Schwule keinen Hehl. Im Kampf gegen die Corona-Pandemie etwa nannte er Schutzmasken «Schwuchtelzeug» (MANNSCHAFT berichtete)
Das könnte dich auch interessieren
Kolumne
Welcome Home: Warum queere Orte sich überall gleich anfühlen
Ob in New York, Berlin oder Zürich – queere Bars und Clubs schaffen ein Gefühl von Heimat. Über die universelle Sprache der Queerness und die verbindende Kraft der Community.
Von Mona Gamie
Reisen
Kommentar
Lust
London: Zahl der Queers hat sich verdoppelt
Im Vereinigten Königreich identifizieren sich mehr Menschen als schwul, lesbisch oder bisexuell als noch vor fünf Jahren. Das geht aus Zahlen des Office for National Statistics (ONS) hervor.
Von Newsdesk Staff
Dating
Gesellschaft
Bi
Coming-out
Nachruf
Zum Tod von Marcel Mann: «So einen Freund findet man kein 2. Mal»
Von Newsdesk Staff
Comedy
Schwul
Kommentar
Warum FLINTA-Spaces Raum für alle schaffen können
Ein Berliner Kollektiv zeigt, wie Achtsamkeit und Inklusion zusammenpassen. Doch wie schafft man Inklusion ohne Kategorisierung? Der Kommentar von Anastasia Biefang.
Von Anastasia Biefang
Feminismus
Feiern
Kolumne