Sarah El Haïry: Die erste Frau im französischen Kabinett outet sich
«Le coming out discret»
Es ist ein total beiläufiges Coming-out: Im Interview mit der Zeitschrift Forbes spricht die Jugendstaatssekretärin im französischen Bildungsministerium, Sarah El Haïry, von ihrer «Partnerin».
Die 34-jährige liefert damit das erste Coming-out eines weiblichen Kabinettmitglieds der Französischen Republik, heisst es. Sie gehört zur europafreundlichen rechtsliberalen Partei Mouvement démocrate.
El Haïry wurde von Forbes nach Kritik an ihrer Person in sozialen Medien gefragt. Daraufhin sagte sie, dass es sie schmerze, wenn ihre Familie oder ihre Lebenspartnerin von negativen Kommentaren betroffen seien. Mehr nicht, aber doch genug für grosses Medienecho.
Unterstützerin von LGBTIQ-Rechten El Haïry ist seit ihrem Amtsantritt 2020 in der Regierung von Premierminister Jean Castex Unterstützerin von LGBTIQ-Rechten. Sie äussert sich auf Twitter regelmässig zum Thema Queerfeindlichkeit. Allerdings bislang nie zu ihrer eigenen Sexualität.
Forbes bezeichnet das Ganze in der Überschrift nun als «Le coming out discret».
«Viele homophobe Attacken» Bereits am 24. März hatte sich der französische Arbeitsminister Olivier Dussopt von Emmanuel Macrons Partei Renaissance im Magazin Têtu als schwul geoutet. Der Politiker kritisierte dabei auch «viele homophobe Attacken», denen er zuletzt insbesondere in sozialen Medien ausgesetzt gewesen sei.
Davor haben sich bereits mehrfach französische Politiker geoutet – zum Beispiel 2020 der damalige Europastaatssekretär Clément Beaune, der inzwischen beigeordneter Minister für Verkehr im Umweltministerium ist (MANNSCHAFT berichtete). Auch Gabriel Attal, Staatssekretär für öffentliche Finanzen, Senatsvizepräsident Roger Karoutchi und der ehemalige Kulturminister Frédéric Mitterrand sind offen homosexuell.
Nach anhaltendem Mobbing nahm sich ein schwuler Teenager in Frankreich das Leben (MANNSCHAFT berichtete).
Das könnte dich auch interessieren
Österreich
Burkina Faso: SoHo fordert Schutz für LGBTIQ vor Strafgesetzgebung
In Burkina Faso soll Homosexualität künftig mit bis zu fünf Jahren Gefängnis bestraft werden. SPÖ-Gleichbehandlungssprecher Mario Lindner fordert internationalen Einsatz für die Rechte von LGBTIQ.
Von Newsdesk Staff
LGBTIQ-Rechte
Queerfeindlichkeit
News
International
International
In Russland nach LGBTIQ-Themen googeln ist jetzt verboten
Weitere Einschränkung der Meinungsfreiheit in Russland. Wer im Internet nach «extremistischen Inhalten» sucht, macht sich strafbar. Darunter fallen neben queeren Inhalten auch das Abspielen bestimmter Musik und Beiträge zur Opposition.
Von Newsdesk Staff
Queerfeindlichkeit
News
People
Olympiasieger Greg Louganis verkauft seine Medaillen und verlässt USA
Mit seinen fünf Weltmeistertiteln hat er es ins Guinness-Buch der Rekorde geschafft.
Von Newsdesk Staff
Schwul
News
Sport
Justiz
Kamerad sexuell missbraucht: Ex-Soldaten der Bundeswehr verurteilt
Mehrere Soldaten des Bundeswehr-Wachbataillons geraten unter Verdacht. Es kommt zu internen Untersuchungen. Rund vier Jahre später fand nun der Prozess gegen drei Angeklagte statt.
Von Newsdesk/©DPA
News
Deutschland