«Saltburn» – Ein Sommermärchen wird zum Albtraum
Mit Barry Keoghan («The Banshees of Inisherin») und Jacob Elordi («Euphoria»)
«Saltburn» von Emerald Fennell ist ein fesselndes Drama, das die Welt der Elite-Universitäten und die Dekadenz der Superreichen auf einem exorbitanten Landsitz erforscht.
Die Londonerin Emerald Fennell sorgte mit ihrem Spielfilm-Erstling «Promising Young Woman» für einen Überraschungserfolg im Corona-Jahr 2020 und gewann prompt den Oscar für das beste Originaldrehbuch.
Nun doppelt sie mit «Saltburn» nach für den sie einerseits etablierte Jungtalente wie Barry Keoghan («The Banshees of Inisherin»), Jacob Elordi («Euphoria») und Archie Madekwe («Gran Turismo»), andererseits oscarnominierte Stars wie Rosamund Pike, Carey Mulligan («Maestro») und Richard E. Grant gewinnen konnte.
Dank eines Stipendiums schafft es Oliver Quick (Keoghan) an die hochdekorierte Universität Oxford. Dort bleibt der Habenichts aus Liverpool ein hoffnungsloser Aussenseiter – bis er Felix Catton (Elordi) aus der Patsche hilft. Der Spross einer stinkreichen Aristokratenfamilie ist der in etwa beliebteste Student in Oxford, die beiden freunden sich an.
Schliesslich lädt Felix Oliver für die Sommerferien auf seinen exorbitanten Landsitz Saltburn ein, sehr zum Unmut von Felix’ Darling Farley Start (Madekwe). Oliver lernt die exzentrische Catton-Sippe kennen, erlebt rauschende Partys und geschlechterübergreifende Partnerwechsel. Doch plötzlich nimmt eine mörderische Kettenreaktion ihren Lauf . . .
Die 38-jährige Fennell schöpft aus dem Vollen und kombiniert erneut mehrere Genres miteinander. «Saltburn» beginnt als Einzelgänger-Dramödie an einer Eliteuni, avanciert dann zur ätzenden Satire auf die nicht einmal unbedingt unsympathische Dekadenz der Superreichen, ehe sie im letzten Drittel zum rabenschwarzen Thriller Shakespeare’schen Ausmasses wird.
Und praktisch die ganze Zeit über knistert es zwischen den Jungs, wodurch «Saltburn» quasi als roter Faden auch Züge eines Liebesdramas trägt.
Thriller-Drama, USA/GB 2023. Regie und Drehbuch: Emerald Fennell. Mit Barry Keoghan, Jacob Elordi, Archie Madekwe, Sadie Soverall, Rosamund Pike, Carey Mulligan. Hier zu sehen
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