Schluss mit Diversität – Grosskonzerne reagieren auf Vorgaben aus USA

Pharmariese Roche und die UBS-Bank positionieren sich neu

UBS-Gebäude in Zürich
UBS-Gebäude in Zürich (Bild: Claudio Schwarz / Unsplash)

Zwei Schweizer Grosskonzerne streichen ihre Diversitätsziele – wegen Trump und den Schatten, die dieser wirft.

Der Basler Pharmakonzern Roche stellt laut SRF-Bericht seine Diversitätsförderung ein. Dies wegen eines Dekrets von US-Präsident Donald Trump. Das Dekret verbietet Projekte, die Gleichberechtigung am Arbeitsplatz anstreben.

Die Mitarbeiter*innen des Basler Pharmakonzerns haben demnach ein einseitiges Schreiben erhalten. Darin ist zu lesen, dass die «Chief Diversity Offices» in den USA und Basel umbenannt und neu ausgerichtet werden. Anders gesagt: Der Konzern baut den Diversity-Bereich ab.

Der Konzern werde künftig keine Frauenquote bei Führungspositionen mehr anstreben, heisst es. Bislang galt ein Zielwert von 38 Prozent. Auch bei der kulturellen Vielfalt wird das Ziel, 19 Prozent ethnische Minderheiten zu beschäftigen, gestrichen. Statt auf «Diversität» werde Roche nun nur noch auf «Inklusion und Zugehörigkeit» setzen.

Was die Umbenennung konkret für die Gleichstellung innerhalb von Roche bedeutet, sei noch nicht klar. Der Konzern gab SRF dazu keine Auskunft. Er teilt lediglich mit, dass die Ziele und Programme überprüft und angepasst würden. So, dass Roche die gesetzlichen Vorschriften aus den USA einhalten könne.

Auch die Grossbank UBS verzichtete jetzt im Jahresbericht 2024 auf die politisch aufgeladene Wortkombination «Diversity, Equity and Inclusion». Auch die DE&I-Ziele der Bank wurden ausradiert. Selbst im Verzeichnis der Abkürzungen wurde es entfernt. Letztes Jahr war das noch anders: Damals tauchte das Kürzel insgesamt neunmal auf. Im Geschäftsbericht 2023 wurde im Detail beschrieben, welche Massnahmen die UBS im Bereich DE&I ergriff.

Ebenfalls gestrichen wurden die Diversity-Ziele, die UBS 2020 formulierte.

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