Regenbogenbinde verweigert: Ipswich Town verteidigt Sam Morsy
Der Kapitän lehnt die Kapitänsbinde aus religiösen Gründen ab
Ipswich-Town-Kapitän Sam Morsy lehnt aus religiösen Gründen das Tragen der Regenbogen-Kapitänsbinde ab. Der Verein stellt sich hinter ihn und betont gleichzeitig das Engagement für Inklusion und Unterstützung der LGBTIQ-Community.
Letztes Wochenende kehrte die Rainbow-Laces-Kampagne in die Premier League zurück. Ihr Ziel: Ein sichtbares Zeichen gegen Homo-, Bi- und Transphobie zu setzen und die Inklusion zu fördern. Während alle anderen Kapitäne der 20 Premier-League-Teams die Regenbogenbinde trugen, entschied sich Sam Morsy aus religiösen Gründen dagegen. Der 33-jährige Spieler und Kapitän von Ipswich Town ist praktizierender Muslim.
Verein bekräftigt Unterstützung für die Kampagne
In einer offiziellen Erklärung unterstrich der Verein seine Verpflichtung zu Vielfalt und Gleichberechtigung: «Ipswich Town Football Club ist ein inklusiver Verein, der jeden willkommen heisst. Wir unterstützen die Rainbow-Laces-Kampagne der Premier League und stehen zur LGBTIQ-Community, um Gleichberechtigung und Akzeptanz zu fördern», erklärte ein Sprecher des Vereins gemäss The Mirror.
Der Verein verwies zudem auf zahlreiche Aktivitäten im Rahmen der Kampagne. So besuchten beispielsweise Spieler*innen aus den Männer- und Frauenteams ein wöchentliches Fussballtraining für LGBTIQ-Fans, das von der vereinseigenen Stiftung organisiert wird. Ausserdem sei vor dem Spiel gegen Nottingham Forest eine gemeinsame Solidaritätsbekundung beider Clubs veröffentlicht worden.
Für das bevorstehende Heimspiel gegen Crystal Palace am 3. Dezember plant Ipswich weitere Aktionen, darunter die Nutzung der Stadionbildschirme für die Kampagne unmittelbar vor dem Anpfiff.
Verständnis für Morsys Entscheidung
Trotz der klaren Unterstützung der Kampagne zeigte der Verein Verständnis für die Entscheidung seines Kapitäns: «Wir respektieren die Entscheidung unseres Kapitäns Sam Morsy, der sich aufgrund seiner religiösen Überzeugungen gegen das Tragen der Regenbogen-Kapitänsbinde entschieden hat. Wir werden weiterhin eine Umgebung schaffen, in der alle auf und neben dem Platz geschätzt und respektiert werden.»
Die LGBTIQ-Faninitiative «Rainbow Tractors» äusserte sich enttäuscht über Morsys Entscheidung, respektierte jedoch dessen religiöse Überzeugungen. In einer Stellungnahme hiess es: «Wir sind enttäuscht, dass Sam Morsy sich gegen das Tragen der Regenbogenbinde entschieden hat, erkennen jedoch seine religiösen Überzeugungen an. Die Rainbow-Laces-Kampagne ist eine wichtige Initiative, die queere Fans und Spieler*innen signalisiert, dass sie im Fussball willkommen sind.»
Die Faninitiative lobte zugleich das langfristige Engagement von Ipswich Town gegen Queerfeindlichkeit und betonte die fortgesetzte Zusammenarbeit mit dem Verein, um das Portman-Road-Stadion zu einem inklusiven Ort für alle Fans zu machen.
Die Rainbow-Laces-Kampagne existiert seit mittlerweile elf Jahren und wird von Vereinen durch verschiedene Massnahmen unterstützt, darunter das Tragen der Regenbogenbinde, spezielle Eckfahnen und andere symbolische Aktionen.
Mehr: Regenbogen-Protest – St. Pauli-Fans zeigen Flagge gegen Homophobie (MANNSCHAFT berichtete)
Das könnte dich auch interessieren
USA
Sie stellten Gedenk-Übergang für «Pulse»-Opfer wieder her: Festnahme!
2016 tötete ein Angreifer in einem queeren Nachtclub in Orlando 49 Menschen. Ein bunter Zebrastreifen erinnerte an die Opfer. Der Staat Florida hat ihn entfernt und verfolgt nun jene, die ihn wieder herstellen wollen.
Von Newsdesk Staff
Queerfeindlichkeit
News
International
Musik
Cyndi Lauper singt zum Abschied mit Cher
Mit «Girls just want to have fun» und «Time after time» wurde Cyndi Lauper weltberühmt. Auch ein erfolgreiches Broadway-Musical hat die US-Sängerin geschrieben. Jetzt endete ihre Abschiedstournee.
Von Newsdesk Staff
News
Bühne
Kultur
Fokus
Afrika
Burkina Faso stellt Homosexualität unter Strafe
In Burkina Faso wurde ein Gesetz angekündigt, das Homosexualität unter Strafe stellt. Damit folgt das westafrikanische Land einem traurigen Trend.
Von Newsdesk Staff
News
Gesellschaft
International
LGBTIQ-Rechte
Sport
Boxerin Imane Khelif zieht wegen Geschlechtertests vor Cas
In der hitzigen Geschlechter-Debatte legt Imane Khelif juristische Mittel ein. Die Olympiasiegerin aus Algerien lehnt Gentests ab.
Von Newsdesk/©DPA
News
TIN