Regenbogenbinde verweigert: Ipswich Town verteidigt Sam Morsy

Der Kapitän lehnt die Kapitänsbinde aus religiösen Gründen ab

Ipswich-Town-Kapitän Sam Morsy beim Spiel gegen die Tottenham Hotspurs im November 2024.
Ipswich-Town-Kapitän Sam Morsy beim Spiel gegen die Tottenham Hotspurs im November 2024. (Bild: IMAGO/Visionhaus)

Ipswich-Town-Kapitän Sam Morsy lehnt aus religiösen Gründen das Tragen der Regenbogen-Kapitänsbinde ab. Der Verein stellt sich hinter ihn und betont gleichzeitig das Engagement für Inklusion und Unterstützung der LGBTIQ-Community.

Letztes Wochenende kehrte die Rainbow-Laces-Kampagne in die Premier League zurück. Ihr Ziel: Ein sichtbares Zeichen gegen Homo-, Bi- und Transphobie zu setzen und die Inklusion zu fördern. Während alle anderen Kapitäne der 20 Premier-League-Teams die Regenbogenbinde trugen, entschied sich Sam Morsy aus religiösen Gründen dagegen. Der 33-jährige Spieler und Kapitän von Ipswich Town ist praktizierender Muslim.

Verein bekräftigt Unterstützung für die Kampagne

In einer offiziellen Erklärung unterstrich der Verein seine Verpflichtung zu Vielfalt und Gleichberechtigung: «Ipswich Town Football Club ist ein inklusiver Verein, der jeden willkommen heisst. Wir unterstützen die Rainbow-Laces-Kampagne der Premier League und stehen zur LGBTIQ-Community, um Gleichberechtigung und Akzeptanz zu fördern», erklärte ein Sprecher des Vereins gemäss The Mirror.

Der Verein verwies zudem auf zahlreiche Aktivitäten im Rahmen der Kampagne. So besuchten beispielsweise Spieler*innen aus den Männer- und Frauenteams ein wöchentliches Fussballtraining für LGBTIQ-Fans, das von der vereinseigenen Stiftung organisiert wird. Ausserdem sei vor dem Spiel gegen Nottingham Forest eine gemeinsame Solidaritätsbekundung beider Clubs veröffentlicht worden.

Für das bevorstehende Heimspiel gegen Crystal Palace am 3. Dezember plant Ipswich weitere Aktionen, darunter die Nutzung der Stadionbildschirme für die Kampagne unmittelbar vor dem Anpfiff.

Verständnis für Morsys Entscheidung

Trotz der klaren Unterstützung der Kampagne zeigte der Verein Verständnis für die Entscheidung seines Kapitäns: «Wir respektieren die Entscheidung unseres Kapitäns Sam Morsy, der sich aufgrund seiner religiösen Überzeugungen gegen das Tragen der Regenbogen-Kapitänsbinde entschieden hat. Wir werden weiterhin eine Umgebung schaffen, in der alle auf und neben dem Platz geschätzt und respektiert werden.»

Die LGBTIQ-Faninitiative «Rainbow Tractors» äusserte sich enttäuscht über Morsys Entscheidung, respektierte jedoch dessen religiöse Überzeugungen. In einer Stellungnahme hiess es: «Wir sind enttäuscht, dass Sam Morsy sich gegen das Tragen der Regenbogenbinde entschieden hat, erkennen jedoch seine religiösen Überzeugungen an. Die Rainbow-Laces-Kampagne ist eine wichtige Initiative, die queere Fans und Spieler*innen signalisiert, dass sie im Fussball willkommen sind.»

Die Faninitiative lobte zugleich das langfristige Engagement von Ipswich Town gegen Queerfeindlichkeit und betonte die fortgesetzte Zusammenarbeit mit dem Verein, um das Portman-Road-Stadion zu einem inklusiven Ort für alle Fans zu machen.

Die Rainbow-Laces-Kampagne existiert seit mittlerweile elf Jahren und wird von Vereinen durch verschiedene Massnahmen unterstützt, darunter das Tragen der Regenbogenbinde, spezielle Eckfahnen und andere symbolische Aktionen.

Mehr: Regenbogen-Protest – St. Pauli-Fans zeigen Flagge gegen Homophobie (MANNSCHAFT berichtete)

Das könnte dich auch interessieren

Kommentare