Rechter Angriff auf Jugendclub in Cottbus mit frauen- und homofeindlichen Parolen
Am Wochenende wurde der Jugendclub Chekov in Cottbus Ziel eines rechten Angriffs: Wände wurden mit Parolen wie «Cottbus bleibt deutsch» sowie homophoben und frauenfeindlichen Beleidigungen besprüht.
Carolin Andres, Sprecherin des Chekov, erklärte nach dem Angriff: «Die hinterlassenen Botschaften machen deutlich, dass der rechten Szene unser antifaschistischer und antisexistischer Einsatz ein Dorn im Auge ist.» Man lasse sich aber nicht einschüchtern, sondern wolle weitermachen.
Der Vorfall reiht sich in einer Serie rechter Angriffe auf Jugendclubs in Südbrandenburg ein, darunter in Spremberg und Lauchhammer.
Die Initiative «Sichere Orte Südbrandenburg» sieht hinter den Angriffen eine systemische Tendenz und warnt vor einer wachsenden Bedrohung für sichere Räume, insbesondere für junge Queers. Sprecherin Ricarda Budke fordert gegenüber dem RBB eine verlässliche Finanzierung der Jugendsozialarbeit sowie ein klares politisches Signal gegen rechte Strukturen. Die Vorfälle seien nicht nur Angriffe auf einzelne Clubs, sondern auf die Vielfalt der Gesellschaft.
Das Chekov ist Gründungsmitglied der Initiative Sichere Orte Südbrandenburg – einem Zusammenschluss von Jugendclubs, Hausprojekten, Subkultur-Orten und sozialen Einrichtungen.
Lukas Pellio, Sprecher der Initiative, betont, das Chekov sei seit vielen Jahren ein wichtiger kulturellen Treffpunkt in der Region Südbrandenburg. «Junge Menschen brauchen gerade in diesen Zeiten solche Fixpunkte. Als selbstverwalteter Jugendclub ist das Chekov ein Ort, wo Demokratie, Antifaschismus und Solidarität alltäglich gelebt und geübt werden.»
In diesem Jahr traf es u.a. auch mehrfach das Regenbogenkombinat in Cottbus (MANNSCHAFT berichtete).
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