Ralf Schumacher legt nach Shitstorm wegen AfD-Aussage nach
Ex-Formel-1-Fahrer Ralf Schumacher hat sich zum umstrittenen Migrationsantrag der CDU geäussert. Eine Aussage über die AfD flog ihm um die Ohren. Nun schickte er ein Video-Statement hinterher.
CDU-Chef Friedrich Merz bekommt beim Parteitag Rückhalt für seinen Wahlkampfkurs zur Migration, der wegen gemeinsamer Bundestags-Abstimmungen mit der AfD bundesweit Proteste ausgelöst hat. Hessens Ministerpräsident Boris Rhein (CDU) sagte vor den CDU-Delegierten in Berlin, Merz habe gestanden und gezeigt, dass die Union zu ihren Überzeugungen stehe, «auch wenn es Sturm gibt». So verhalte sich ein Kanzler.
«Man kann nur hoffen, dass wir wieder eine mehr konservative und realistische Politik bekommen und eine starke Wirtschaft»
Ralf Schumacher
So ähnlich sah das auch Ralf Schumacher. Nachdem Kanzlerkandidat Merz am 29. Januar im Bundestag für den Unionsantrag zur Migration mit Stimmen der AfD eine Mehrheit erzielt hatte, hat der offen schwule Ex-Rennfahrer und heutige Kommentator den umstrittenen Vorgang gelobt. Die Abstimmung war von vielen politischen Beobachter*innen scharf verurteilt worden.
«Es kann ja nicht sein, dass vernünftige Vorschläge nicht mehr abgestimmt werden dürfen, wenn Parteien zustimmen, die zugegebenermassen schwierig sind, aber trotzdem demokratisch gewählt», so Schumacher. Man könne nur hoffen, «dass wir wieder eine mehr konservative und realistische Politik bekommen und eine starke Wirtschaft. Denn dann haben wir auch die finanziellen Mittel für eine Energie-Transformation und Soziales», erklärte Ralf Schumacher, der sich im Sommer 2024 als schwul outete (MANNSCHAFT berichtete), am Donnerstag bei Instagram.
Das Statement polarisierte stark. Während ein Teil der Fans Schumachers Aussagen mit klatschenden Emojis und Kommentaren beipflichteten, kam von der anderen Seite massive Kritik.
«Die AfD ist zwar demokratisch gewählt, hat aber das Ziel, diese Demokratie und die damit verbundene Freiheit auf kurz oder lang abzuschaffen. Deshalb ist die AfD in meinen Augen nicht ‹schwierig›, sondern eine absolute Gefahr!», schrieb ein User.
Dass Ralf Schumacher die queerfeindliche AfD als «zugegebenermassen schwierig» beschrieb, sorgte besonders für Entsetzen. Der 49-Jährige würde die rechtsextreme Partei damit verharmlosen, so der Vorwurf seiner Follower*innen.
Einige Follower*innen waren so empört, dass sie ankündigten, Schumacher zu entfolgen. «Hast wohl doch zu oft im Geschichtsunterricht gefehlt, wenn du die Symbolik einer solchen Handlung so verharmlost. Das hat auch nichts mehr mit Differenzen aushalten zu tun», so ein Nutzer.
Die Kritik liess Ralf Schumacher nicht lange auf sich sitzen. Die Kommentare seien «erstaunlich und erschreckend zugleich», sagt er in einem Videostatement. Darin distanzierte er sich von der AfD: «Ist doch ganz klar: Das ist nicht meine Partei. Ich würde sie nicht wählen. Trotzdem muss man damit umgehen.»
Was wohl Schumachers Partner Étienne Bousquet-Cassagne zu den Vorgängen zu sagen hat? Der Franzose war selbst einmal in einer rechtspopulistischen Partei aktiv (MANNSCHAFT berichtete).
Der Hafen der Ehe wartet mit allerhand Konventionen auf. Lohnt es sich, diese Tradition in der queeren Liebe fortzuführen? Die genderfluide Hochzeitsplanerin Cora Gäbel weiss Rat (MANNSCHAFT berichtete).
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