«Für mich war das Coming-out kein Problem»

Ralf Schumacher möchte nicht über «alte weisse Männer» reden

Ralf Schumacher
Ralf Schumacher (Bild: Erwin Scheriau/apa/dpa)

Sebastian Vettel glaubt nicht, dass sich so bald ein Formel-1-Pilot als schwul outet. Ralf Schumacher kontert.

Der jüngere Bruder von Formel-1-Legende Michael Schumacher, Ralf, outete sich im Vorjahr als schwul (MANNSCHAFT berichtete). «Das schönste im Leben ist, wenn man den richtigen Partner an seiner Seite hat, mit dem man alles teilen kann», schrieb er auf Instagram zu einem Foto mit seinem Partner.

Diesen Mut bewundert der vierfache Weltmeister Sebastian Vettel. Das sei im Motorsport immer noch «ein Tabu", sagte er in einem Interview mit dem Schweizer Tages-Anzeiger. Formel 1 sei immer noch «die Welt, in der alte weisse Männer eine Benzin-Party feiern».

Auch in anderen Sportarten wie etwa Tennis oder Fussball, so Vetttel, sei es nach wie vor sehr schwer, sich zu outen und akzeptiert zu werden. Deswegen seien «Vorbilder so wichtig, die den Mut aufbringen, sich zu outen». Er selber wisse nicht, ob er auch so mutig wäre. «Deshalb sollten wir schätzen, wenn das jemand tut», meint Vettel, der sich als Verbündeter für LGBTIQ-Rechte starkmacht (MANNSCHAFT berichtete).

Vielen Dank für die Wertschätzung, schreibt nun Schumacher bei Instagram. «Allerdings finde ich die Bemerkung über alte weisse Männer völlig daneben weil es nicht der Wahrheit entspricht. Finde diese Formulierung sehr engstirnig.» Und dann erklärt er: «Für mich war das Outing kein Problem und ich wurde von der gesamten F1 unterstützt.» Zuletzt hatte Schumacher mit umstrittenen politischen Äusserungen von sich reden gemacht (MANNSCHAFT berichtete).

Nach seinem Coming-out hatte er lange die Schlagzeilen bestimmt und auch Interviews gemeinsam mit seinem Partner gegeben. Auch die Beziehung zu seinem Sohn und zu seiner Ex-Frau Cora waren Thema (MANNSCHAFT berichtete).

In einem Interview mit dem Spiegel sagte Cora Schumacher, sie habe vom Coming-out ihres geschiedenen Mannes erst aus dem Medien erfahren (MANNSCHAFT berichtete). Dadurch sei sie «genötigt» worden, ihr «Bild in der Öffentlichkeit» zu korrigieren. Diese Aussage mochte Ralf Schumacher allerdings so nicht stehen lassen.

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