Queere Menschen leben in Bayern weiterhin gefährlich
Lesbische, schwule, bisexuelle, trans und inter sowie andere queere Menschen müssen nicht nur mit Vorurteilen kämpfen. In Bayern sind auch Straftaten gegen sie ein echtes Problem.
Queere Menschen leben in Bayern auch weiterhin gefährlich. Im vergangenen Jahr wurden 177 Straftaten zur Anzeige gebracht. Dies geht aus einer Antwort des Innenministeriums auf Anfrage der Grünen im Landtag hervor. 2024 blieben die angezeigten Fälle damit nur knapp unter dem 2023 vermeldeten Rekordwert von 190 registrierten Straftaten. Es wird jedoch eine hohe Dunkelziffer angenommen, bis zu 90 Prozent aller queerfeindlichen Straftaten würden demzufolge dann nicht angezeigt.
Queere Menschen leben in Bayern auch weiterhin gefährlich. Im vergangenen Jahr wurden 177 Straftaten zur Anzeige gebracht. Dies geht aus einer Antwort des Innenministeriums auf Anfrage der Grünen im Landtag hervor. 2024 blieben die angezeigten Fälle damit nur knapp unter dem 2023 vermeldeten Rekordwert von 190 registrierten Straftaten. Es wird jedoch eine hohe Dunkelziffer angenommen, bis zu 90 Prozent aller queerfeindlichen Straftaten würden demzufolge dann nicht angezeigt.
«Die leicht rückgängige Zahl an Anzeigen bei queerfeindlichen Straftaten in Bayern darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass wir es mit einem enormen Dunkelfeld zu tun haben und die tatsächlich begangenen Straftaten vermutlich eher im vierstelligen Bereich liegen», sagte Florian Siekmann, Grünen-Fraktionssprecher für queeres Leben. Queere Menschen seien leider auch körperlicher Gewalt ausgesetzt: «20 der 177 Anzeigen beziehen sich auf Körperverletzung und sogar gefährliche Körperverletzung.»
Von den zur Anzeige gebrachten Straftaten entfallen den Angaben der Staatsregierung zufolge 37 Prozent auf politisch rechts motivierte Täter, «ein erschreckend hoher Wert», wie Siekmann betonte. Hass gegen vielfältige Lebensentwürfe werde besonders stark von Rechtsextremen geschürt.
Der Anteil an Straftaten in Bezug auf die sexuelle Orientierung beziehungsweise die geschlechtsbezogene Diversität sei verglichen mit 2023 mit gut 75 Prozent und 63 Prozent dabei nahezu gleichgeblieben. «Besorgniserregend ist vor allem die unterdurchschnittliche Aufklärungsquote: Straftaten gegen die sexuelle Orientierung werden nur zu 50 Prozent, gegen geschlechtsbezogene Diversität nur zu 41 Prozent aufgeklärt», sagte Siekmann. Die allgemeine Aufklärungsquote von Hasskriminalität liegt laut Innenministerium bei 65 Prozent.
Trotz der hohen Zahl von Straftaten gegen lesbische, schwule, bisexuelle, trans und inter sowie andere queere Menschen in Bayern gibt es in Bayern noch immer nicht den seit Jahren geforderten Aktionsplan zur Überwindung von Diskriminierungen. Im vergangenen Jahr kündigte das zuständige Sozialministerium eine Umsetzung ab dem Jahr 2026 an.
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