Doku über queere Aktivist*innen feiert Streaming-Premiere
Markus Kowalski hat den Dokumentarfilm «Queer Lives Matter» gedreht: ein Plädoyer für mehr Engagement von LGBTIQ aus Europa
«Queer Lives Matter» ist eine filmische Reise zu mutigen LGBT-Aktivist*innen rund um die Welt. Die Doku ist ab 18. Oktober auf Vimeo on Demand verfügbar.
Wie geht es queeren Aktivist*innen in anderen Ländern? Dieser Frage geht der Dokumentarfilm «Queer Lives Matter» nach, der am 18. Oktober seine Streaming-Premiere feiert. Der Journalist Markus Kowalski begibt sich darin auf eine Reise zu jungen LGBTIQ-Aktivisten in fünf Ländern weltweit. Für seine Doku erhielt er mehrere Auszeichnungen, unter anderen als «Bester internationaler Dokumentarfilm» auf dem Pune International Queer Film Festival in Indien.
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Der Film erzählt die Geschichten von mutigen Menschen, die trotz aller Widerstände für gleiche Rechte kämpfen. Der Film porträtiert Aktivisten in der Türkei, Indien, Südafrika, Marokko und Griechenland. In der Türkei werden LGBT-Aktivisten vom Erdogan-Regime bedroht. Der Filmemacher trifft Madır Öktiş, eine YoutubeAktivistin, die beim Istanbul Pride 2016 von der Polizei festgenommen wurde. In Indien trifft Kowalski die Transaktivistin Neysara Rai, die mit einem Online-Forum anderen Trans-Personen weiterhilft. In Südafrika begleitet er Lesben, die auf der Straße gewaltsam angegriffen wurden, weil sie lesbisch sind, und die sich jetzt gegen diese Hassverbrechen wehren.
In Marokko trifft der Journalist die lesbische Aktivistin Hajar Moutaouakil, die mit Freunden versucht eine LGBT-Community aufzubauen. In dem Land ist Homosexualität gesetzlich mit bis zu drei Jahren Haft verboten. In Griechenland trifft er den schwulen Syrer Nour Alahmmad, der sich mit anderen queeren Geflüchteten selbst organisiert, um in Athen überleben zu können.
Der Titel seiner Doku bezieht sich offensichtlich auf die Bewegung «Black Lives Matter». Dazu Kowalski im Interview mit MANNSCHAFT: «Beide Gruppen werden diskriminiert. Schwarze erleben täglich Rassismus, queere Menschen sind ständig Homophobie, Transphobie und Interfeindlichkeit ausgesetzt. Durch Black Lives Matter haben sich in kurzer Zeit Aktivisten aus vielen Teilen der USA über Twitter vernetzt, weil sie fassungslos waren über die rassistischen Morde im Land. Gemeinsam konnten sie so weltweit Aufmerksamkeit für diese Missstände erzeugen und politischen Druck ausüben.»
Davon könne sich die queere Bewegung etwas abgucken, so Kowalski. «Queere Menschen sind auch von Hass und Gewalt bedroht. In Kapstadt habe ich junge Frauen getroffen, die auf offener Strasse angegriffen werden, weil sie lesbisch sind. LGBTIQ-Aktivisten fangen im Internet-Zeitalter an, sich global zu vernetzen und gemeinsam auf Missstände aufmerksam zu machen. Wenn in der Türkei queere Veranstaltungen verboten werden, weil Erdogan an der Macht ist (MANNSCHAFT berichtete), dürfen wir das in Deutschland nicht ignorieren. Wie es queeren Menschen anderswo geht, ist eine Frage der Menschenrechte. Das betrifft uns alle.»
Die Low-Budget-Produktion kam mit rund 10.000 Euro aus und dauerte rund zwei Jahre lang. Durch eine Crowdfunding-Kampagne im April/Mai 2018 konnten rund 2.800 Euro gesammelt und so der Filmschnitt bezahlt werden. Finanziell unterstützt wurde das Projekt ausserdem durch die Hirschfeld-Eddy-Stiftung und den Schwul-Lesbischen Förderkreis Elledorado.
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