Pro-LGBTIQ und Feministin: Manizha vertritt Russland beim ESC
Im Dezember wurde die 29-Jährige zur Goodwill-Botschafterin der Vereinten Nationen ernannt
Die als feministisch gefeierte Musikerin Manizha wird Russland beim diesjährigen Eurovision Song Contest im Mai mit ihrem Lied «Russian Woman» vertreten.
Einen Tag nach dem Vorentscheid am Weltfrauentag freuten sich Menschen in den sozialen Netzwerken am Dienstag darüber, dass mit der 29-Jährigen im Mai in Rotterdam eine Künstlerin antreten wird, die sich nicht nur mit Frauenrechtsbewegungen solidarisch zeigt, sondern unter anderem auch mit Lesben und Schwulen im Land. Vor allem aus konservativen Kreisen gab es aber auch Kritik an der Wahl Manizhas. Themen wie Homosexualität gelten in Russland weiterhin oft als Tabu.
Die im zentralasiatischen Tadschikistan geborene Sängerin hatte sich in der Vergangenheit auch gegen häusliche Gewalt und für Geflüchtete stark gemacht. Im Dezember wurde Manizha zur Goodwill-Botschafterin der Vereinten Nationen ernannt. Ihr ESC-Song sei inspiriert von russischen Frauen, die «nie Angst hatten, sich Stereotypen zu widersetzen und Verantwortung zu übernehmen», hiess es auf der offiziellen Eurovision-Homepage.
Der ESC ist vom 18. bis 22. Mai in der niederländischen Hafenstadt Rotterdam geplant. In Russland war immer wieder spekuliert worden, ob die Kultband Little Big antreten würde, die das Land eigentlich beim Wettbewerb im vergangenen Jahr hätte vertreten sollen, der dann wegen der Corona-Pandemie ausgefallen war. Die Musiker*innen traten dann bei der Show am Montagabend im Staatsfernsehen tatsächlich auf – allerdings nur als Gäste.
Russland zählte in den letzten Jahren zu den erfolgreichsten Nationen beim Eurovision Song Contest. Seit ihrem Debüt 1994 haben sie 22 mal teilgenommen und sind 10 Mal in den Top 5 gelandet.
Für Deutschland tritt Jendrik Sigwart mit dem Lied «I Don’t Feel Hate» an – Ende Februar stellte der Hamburger Musical-Sänger den Song zum ersten Mal offiziell vor (MANNSCHAFT berichtete).
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